Krach innerhalb der TթƒԹԶrkischen Gemeinde

Der Dokumentarfilm “Aghet” und die anschlieթƒժԴende Diskussionsrunde auf Phoenix hat innerhalb und auթƒժԴerhalb der TթƒԹԶrkischen Gemeinde in Deutschland Kenan Kolat Kritik eingebracht.

Der 90-minթƒԹԶtige Streifen թ§Չ‚-ժԷAghet” (armenisch: թ§Չ‚-ժԷdie Katastrophe”) erzթƒԹ)hlt den sogenannten Genozid an den Armeniern, bei dem zwischen 1915 und 1918 nach europթƒԹ)ischer Lesart bis zu 1,5 Millionen Menschen im Osmanischen Reich (heute TթƒԹԶrkei) ums Leben kamen. Der immer wieder als der “erste VթƒԹԳlkermord des 20. Jahrhunderts” genannte “Menschheitsverbrechen”, muss sich dabei stets neben dem “ersten VթƒԹԳlkermord an den Herero” behaupten, der mehrere Jahrzehnte zuvor stattfand und ebenso nach europթƒԹ)ischer Lesart etabliert wurde. Der Film der թƒԹԶber die Landesrundfunkanstalt NDR am 9. April gesendet wurde, hat nun nicht nur fթƒԹԶr VerթƒԹ)rgerung und Unmut innerhalb der tթƒԹԶrkischen Gemeinde in Europa gesorgt, sondern auch einen Eklat innerhalb der TGD (TթƒԹԶrkische Gemeinde in Deutschland).

Seit mehreren Wochen wird Kenan Kolat, Vorsitzender der TGD wegen einer verթƒԹԳffentlichten PresseerklթƒԹ)rung kritisiert, die im nach hinein vom frթƒԹԶheren ARD SթƒԹԶdwestrundfunk Intendanten und jetzigen Vorsitzenden der ARD Peter Boudgoust in einem Artikel des SWR ErwթƒԹ)hnung fand. Darin bezog sich Boudgoust auf Kenan Kolat mit folgendem Wortlaut fթƒԹԶr die AuthentizitթƒԹ)t des Dokus:

թ§Չ‚-ժԷAghet-Ein VթƒԹԳlkermordթ§Չ‚-ժ“ dokumentiert sorgfթƒԹ)ltig recherchiert ein Verbrechen, das vor 95 Jahren von den Machthabern des damaligen JungtթƒԹԶrkischen Regimes im Osmanischen Reich organisiert und durchgefթƒԹԶhrt wurde. Die Aktenlage diesbezթƒԹԶglich ist unbezweifelbar; die Echtheit der verwendeten Dokumente ist eindeutig. Ihre AuthentizitթƒԹ)t wird auch vom TGD Vorsitzenden, Herrn Kenan Kolat, auf der tթƒԹԶrkisch-sprachigen Webseite der TGD bestթƒԹ)tigt

Die VerթƒԹԳffentlichung des Artikels in der SWR hat nun fթƒԹԶr Krach innerhalb und auթƒժԴerhalb der tթƒԹԶrkischen Gemeinde in Deutschland gesorgt. Mehrere Vereinsmitglieder im Umfeld der TGD sowie tթƒԹԶrkischstթƒԹ)mmige PersթƒԹԳnlichkeiten kritisieren nun die Wortwahl und die PresseerklթƒԹ)rung selbst. Kenan Kolat nahm die Kritiken zum Anlass, ein Statement abzugeben. Darin bekrթƒԹ)ftigt Kolat, dass die Angriffe gegen seine Person und gegen die TGD zur eigenen Profilierung missbraucht werden. Die Kritiken hթƒԹ)tten das Ziel, der TGD zu Schaden. Innerhalb der TGD habe er Zuspruch aus dem Umfeld der TGD erfahren und erwarte ebenso auch die RթƒԹԶckendeckung der anderen.

Dennoch scheint die Kritik nicht abzuebben. Mehrere Schreiben gingen an den Vorsitzenden der TGD, in der seine PresseerklթƒԹ)rung sowie die Haltung erneut unter Beschuss genommen wurden. Er habe mit dieser ErklթƒԹ)rung erheblichen Schaden verursacht, kթƒԹԳnne mit dieser Argumentation, die Kompletttheorien թƒԹ)hneln, die Sachlage nicht in Abrede stellen und die wթƒԹ)re: er habe mit der TGD einen Hoheitsanspruch թƒԹԶber die historische Bedeutung der verwendeten Dokumente beansprucht, auf denen dieser Dokumentarfilm beruhe und sie kategorisch in die authentische und damit der belastende Quellenlage zugeordnet.

Zwar gibt man zu, er habe die Beurteilung durch ein Dokumentarfilm als Einseitig eingestuft, dennoch kթƒԹԳnne er als unerfahrener und ebenso Aussenstehedender der Materie, թƒԹԶber historische Ereignisse nicht in dieser Form Urteile im Namen der tթƒԹԶrkischen Gemeinde treffen, insbesondere wenn es um die Aktenlage des AuswթƒԹ)rtigen Amtes gehe, auf dem der Dokumentarfilm grundlegend aufbaut. Ebenso sei es unverstթƒԹ)ndlich, dass die PresseerklթƒԹ)rung weiterhin Online auf der Webseite der TGD erreichbar ist, nach dem man die TGD darթƒԹԶber aufgeklթƒԹ)rt hat. Als einen weiteren Kritikpunkt fasst man dabei Kenan Kolats Interview gegenթƒԹԶber der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, in dem er die Bewertung der stellvertretenden Vorsitzenden Sabriye Subcun als Steilvorlage benutze und dessen Aussage թƒԹԶber die AuthentizitթƒԹ)t der Dokumente zu Grunde legt.

Unter den Kritikpunkten des Dokumentarfilms zթƒԹ)hlt man u.a. die Nennung der UN in Zusammenhang mit der Anerkennung des VթƒԹԳlkermords an den Armeniern per ResolutionsbeschluթƒժԴ. Dieser Beschluss sei nicht existent, weshalb man verwundert feststelle, dass die TթƒԹԶrkei und die TթƒԹԶrken davon noch nichts schriftliches in Erfahrung bringen konnten, noch eine BestթƒԹ)tigung dessen erhielten und ebenso erstaunt sei, das Kenan Kolat das so annehme. Ebenso wird das Hitler-Zitat, das im Dokumentarfilm angesprochen wurde, aufgefթƒԹԶhrt und die AuthentizitթƒԹ)t auf Grundlage des bisherigen Forschungsstandes in Abrede gestellt. Hrant Dinks Ermordung in Istanbul in Zusammenhang mit dem VթƒԹԳlkermord zu nennen, sei bewusst durch die Doku aus geschlachtet worden und die angeblichen PlթƒԹ)ne des damaligen Enver-Pascha Triumphierats Talat Pascha seien seit langem als FթƒԹ)lschung entlarvt worden.

Man ist gespannt, wie dieser Eklat endet, denn die Diskussion wird auf der einen Seite durch Kenan Kolat als Torpedierung der TGD und seiner Person bewertet. Auf der anderen Seite werfen ihm Kritiker vor, historische Bewertungen ohne Grundlagenkenntnisse vorgenommen und als Steilvorlage den europթƒԹ)ischen Medien auf dem Tablett prթƒԹ)sentiert zu haben. Eines dieser Schreiben haben wir erhalten, den wir auch ihnen nicht vorenthalten wollen und als Anhang prթƒԹ)sentieren.

turkishpress.de

photo by centerarnews.com

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