{"id":4144,"date":"2011-01-04T20:09:01","date_gmt":"2011-01-04T20:09:01","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=4144"},"modified":"2011-01-04T20:09:01","modified_gmt":"2011-01-04T20:09:01","slug":"die-jungturkische-revolution-von-1908-und-die-rolle-deutschlandsdie-deutsch-turkischen-beziehungen-entwickelten-sich-in-der-ara-von-sultan-abdulhamid-ii-1876-1909-im-allgemeinen-sehr-positiv","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=4144","title":{"rendered":"Die jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Revolution von 1908 und die Rolle Deutschlands:Die deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Beziehungen entwickelten sich in der \u0569\u0083\u0549\u0080\u009era von Sultan Abd\u0569\u0083\u0539\u0536lhamid II. (1876-1909) im Allgemeinen sehr positiv."},"content":{"rendered":"

Nach der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution von 1908 traten die Beziehungen zwischen beiden L\u0569\u0083\u0539)ndern in eine neue Phase, in der Deutschland seine Machtposition in Istanbul dank der T\u0569\u0083\u0539)tigkeit seiner in den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Diensten stehenden Offiziere ausbauen konnte. Der Staatsstreich vom 23. Januar 1913 brachte germanophile Offiziere wie Mahmut Sevket Pascha an die Macht, was den deutschen Einfluss in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Hauptstadt festigte.<\/p>\n

ie Botschafter der europ\u0569\u0083\u0539)ischen Gro\u0569\u0083\u056a\u0534m\u0569\u0083\u0539)chte waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Istanbul so einflussreich, dass die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Staatsm\u0569\u0083\u0539)nner auf die Hilfe der fremden M\u0569\u0083\u0539)chte angewiesen waren, um \u0569\u0083\u0539\u0536berhaupt an die Macht zu kommen. Die Paschas, die mit Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzung eines europ\u0569\u0083\u0539)ischen Landes an die Macht gekommen waren, bem\u0569\u0083\u0539\u0536hten sich nat\u0569\u0083\u0539\u0536rlich darum, den Einfluss ihrer Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzer in Istanbul zur Geltung zu bringen. W\u0569\u0083\u0539)hrend Re\u0569\u0085\u056a\u0534it Pascha z. B. seine politische Karriere dem englischen Botschafter Canning zu verdanken hatte, war Ali Pascha f\u0569\u0083\u0539\u0536r seine frankophilen Ansichten bekannt. Aufgrund seiner russlandnahen Politik wurde Mahmut Nedim Pascha ein Spielzeug in den H\u0569\u0083\u0539)nden des russischen Botschafters Ignatiew in Istanbul. Der osmanische Generalstabschef Ahmet Izzet Pascha verweist in einer Schrift darauf, dass diese von den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Paschas hingenommenen und den Nationalstolz verletzenden Umst\u0569\u0083\u0539)nde einer der wichtigsten Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nde f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Zerfall des Osmanischen Reiches gewesen seien.<\/p>\n

Der Aufstieg Deutschlands zu Macht und Einfluss im Osmanischen Reich<\/strong><\/h2>\n

Als Deutschland nach der Reichsgr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung im Jahre 1871 sehr rasch zu einer Gro\u0569\u0083\u056a\u0534macht in Europa emporstieg, ver\u0569\u0083\u0539)nderte sich die M\u0569\u0083\u0539)chtekonstellation von Grund auf. Die Situation f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte zu einer Ann\u0569\u0083\u0539)herung zwischen England und Russland. Mit anderen Worten: Die beiden Staaten intensivierten ihre bilateralen Beziehungen gegenseitig. Wegen der tief greifenden\u0569\u0082\u0539\u00a0 politischen, kulturellen, milit\u0569\u0083\u0539)rischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Deutschland setzte sich die deutsche F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung f\u0569\u0083\u0539\u0536r die territoriale Integrit\u0569\u0083\u0539)t des Osmanischen Reiches gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber seinen Konkurrenten England, Frankreich und Russland ein. In der Zeit davor war dies von England praktiziert worden.<\/p>\n

Ab diesem Zeitpunkt beeinflusste der deutsche Botschafter Baron Marschall von Bieberstein die politischen Geschehnisse in Istanbul in starkem Ma\u0569\u0083\u056a\u0534e. Nachdem Marshall von Bieberstein Ferit Pascha als Stadtpr\u0569\u0083\u0539)fekt in zentralanatolischen Konya kennen gelernt hatte, hatte er den Sultan Abd\u0569\u0083\u0539\u0536lhamit II. dahingehend beeinflusst, dass er Ferit Pascha zum Gro\u0569\u0083\u056a\u0534wesir ernannte.<\/p>\n

Kaiser Wilhelm II. unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzt die panislamische Politik des t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Sultans<\/strong><\/h2>\n

W\u0569\u0083\u0539)hrend der zweiten Kaiserreise von Wilhelm II. im Jahre 1898 erreichte die politisch-diplomatische Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzung der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei durch Deutschland ihren H\u0569\u0083\u0539\u0533hepunkt. Bei\u0569\u0082\u0539\u00a0 dieser Reise tat der deutsche Kaiser kund, dass sein Land die panislamische Politik der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei voll unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tze. Deutschland ging allerdings bez\u0569\u0083\u0539\u0536glich dieser Frage noch weiter und appellierte\u0569\u0082\u0539\u00a0 1908 im Nahmen der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung an die chinesische Regierung, auf die Rechte der Muslime in der autonomen Region Xinjiang-Uighur zu achten.<\/p>\n

Die panislamische Politik war ein wichtiger Bestandteil der damaligen T\u0569\u0083\u0539\u0536rkeipolitik des Kaiserreichs gewesen. In diesem Zusammenhang ist es erw\u0569\u0083\u0539)hnenswert, dass Deutschland w\u0569\u0083\u0539)hrend des Ersten Weltkrieges (1915) mit der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei gemeinsam eine Mission nach Afghanistan\u0569\u0082\u0539\u00a0 schickte. Da die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Delegierten nach einiger Zeit zur\u0569\u0083\u0539\u0536ckberufen wurden, traten die Deutschen unter F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung von Oskar von Niedermayer im August 1915 allein in Kabul an. Deren Mission bewirkte, dass der afghanische K\u0569\u0083\u0539\u0533nig Habibullah versuchte, den Emir von Afghanistan, zu einem Krieg gegen Indien zu bewegen, um England in seinen Kolonien zu treffen. Habibullah sagte Niedermayer, dass er jedoch auf die Ankunft der versprochenen gemeinsamen deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee warten werde.<\/p>\n

Die Saloniki-Gruppe des Vereins f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt<\/strong><\/h2>\n

Dem von der nationalen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offizieren gegr\u0569\u0083\u0539\u0536ndeten \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Verein f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 und seinen f\u0569\u0083\u0539\u0536hrenden Gruppen war ebenfalls klar, dass man sich um die Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzung einer europ\u0569\u0083\u0539)ischen Gro\u0569\u0083\u056a\u0534macht bem\u0569\u0083\u0539\u0536hen sollte, um in Istanbul an die Macht zu kommen. Am Anfang sympathisierten die darin versammelten Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken mit England und Frankreich. Diese betrachteten Deutschland als diejenige europ\u0569\u0083\u0539)ische Macht, die den despotischen Monarchen am Bosporus unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzt. In der Monastir-Gruppe des Vereins war die Feindschaft Deutschland gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber so \u0569\u0083\u0539\u0536bertrieben, dass man sogar beim Eintritt in diese Geheimgesellschaft auf die Beendigung des deutschen Einflusses in Istanbul schwor.<\/p>\n

Dagegen konnte man innerhalb der so genannten Saloniki-Gruppe des \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Vereins f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 weder von einem starken englischen Einfluss noch von einer Deutschlandfeindlichkeit sprechen. Die Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen Saloniki einerseits und Deutschland und \u0569\u0083\u0549\u0080\u0093sterreich andererseits f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte zu einer Ann\u0569\u0083\u0539)herung der Kaufleute aus Saloniki an Deutschland. Die Deutschen arbeiteten in dieser Epoche haupts\u0569\u0083\u0539)chlich mit den Juden und Muslimen zusammen, die bereit und willig waren.<\/p>\n

Man betrachtete die jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Revolution auf den ersten Blick als Erfolg Englands und Misserfolg Deutschlands. Aber England konnte die national gesinnten Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken bald darauf nicht l\u0569\u0083\u0539)nger dulden. So fingen die Briten an, gegen die Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken zu arbeiten, indem sie nun die Partei f\u0569\u0083\u0539\u0536r Freiheit und Einigung unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzten anstelle der Partei f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt.<\/p>\n

Die deutschen Reformoffiziere bildeten t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Offiziere aus<\/strong><\/h2>\n

Deutschland legte Wert auf die Ausbildung der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere in deutschen Kasernen, bzw. Milit\u0569\u0083\u0539)rschulen. Diese leistete auch einen gro\u0569\u0083\u056a\u0534en Beitrag f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden L\u0569\u0083\u0539)ndern im Handel und in der Politik. Berlin verlie\u0569\u0083\u056a\u0534 sich auf die jungen Offiziere, die eine deutsche Ausbildung entweder in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei oder in Deutschland genossen.<\/p>\n

Vor allem spielten die deutschen Milit\u0569\u0083\u0539)rmissionen in der \u0569\u0083\u0549\u0080\u009era von Abd\u0569\u0083\u0539\u0536lhamid II. bei der Verst\u0569\u0083\u0539)rkung des deutschen Einflusses in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei eine entscheidende Rolle, was auch vom deutschen Kriegsministerium in einem Lagebericht best\u0569\u0083\u0539)tigt wurde. Diejenigen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere, die ihre Ausbildung in Deutschland absolvierten, hatten nach ihrer R\u0569\u0083\u0539\u0536ckkehr wichtige Posten in Istanbul inne. Ali Riza Pascha zum Beispiel, der zwischen 1882 und 1886 beim Feldartillerieregiment in Oranien (Niederlande) gedient hatte, ernannte man nach seiner R\u0569\u0083\u0539\u0536ckkehr zum Chef der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Artillerieabteilung im t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Kriegsministerium.\u0569\u0082\u0539\u00a0
\nAus den deutschen Konsularberichten geht hervor, dass der aufrichtige Deutschlandfreund Oberst Pertev Bey als t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Milit\u0569\u0083\u0539)rattach\u0569\u0083\u0539. nach Berlin geholt werden solle. Dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber hinaus organisierte der deutsche Milit\u0569\u0083\u0539)rattache Hauptmann von Morgen Bildungsreisen f\u0569\u0083\u0539\u0536r die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere nach Deutschland. So war der deutsche Einfluss bereits im Jahre 1913 sowohl im Komitee der Partei f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt als auch in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee felsenfest gewesen.<\/p>\n

Ein Ostpreu\u0569\u0083\u056a\u0534e in den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Diensten – Freiherr Colmar von der Goltz<\/strong><\/h2>\n

Freiherr Colmar von der Goltz, der zwischen 1883 und 1895 bei der Kriegsakademie in Istanbul als Lehrer t\u0569\u0083\u0539)tig gewesen war, erzog seine Sch\u0569\u0083\u0539\u0536ler mit eiserner preu\u0569\u0083\u056a\u0534ischer Disziplin. Dies f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte verst\u0569\u0083\u0539)ndlicherweise zur Verst\u0569\u0083\u0539)rkung des deutschen Einflusses nach der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution in Istanbul. Colmar von der Goltz stellte seinen Assistenten Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket – sp\u0569\u0083\u0539)ter starker Mann unter den Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken vor allem nach dem Staatsstreich im Januar 1913 – dem Sultan Abd\u0569\u0083\u0539\u0536lhamid II. vor. Infolgedessen wurde Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket im Jahre 1886 als Mitglied der Gewehrabnahmekommission nach Oberndorf am Neckar geschickt, wo sich die Mauser-Werke befanden.<\/p>\n

Dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber hinaus spielten Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket und sein Lehrer eine entscheidende Rolle bei der Annahme des Mausergewehres als t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisches Infanteriegewehr. Nachdem Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket im Jahre 1895 nach Istanbul zur\u0569\u0083\u0539\u0536ckgekehrt war, hatte er zun\u0569\u0083\u0539)chst in den technischen Kommissionen des t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Waffenamtes gearbeitet. Als Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket\u0569\u0082\u0539\u00a0 1913 an die Macht geputscht wurde, bevorzugte er verst\u0569\u0083\u0539)ndlicherweise Deutschland vor den anderen europ\u0569\u0083\u0539)ischen M\u0569\u0083\u0539)chten wie England und Frankreich.<\/p>\n

In seinen Erinnerungen gab Colmar von der Goltz zu, selbst bei der Annahme der deutschen Waffen in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee eine gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Rolle gespielt zu haben. Tats\u0569\u0083\u0539)chlich \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugte Colmar von der Goltz Abd\u0569\u0083\u0539\u0536lhamid II. 1885 davon, dass er 500 schwere Kanonen f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Verteidigung der Dardanellen bei der Firma Krupp bestellte. Kurzum: Die deutschen Waffenfabrikanten Mauser und Krupp erlangten gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber ihren Hauptkonkurrenten Vickers & Armstrong und Schneider-Cruzot eine Monopolstellung in der \u0569\u0083\u0549\u0080\u009era Colmar von der Goltz (1883-1895). \u0569\u0082\u0539\u00a0Die Waffenbestellung, die in Deutschland in Auftrag gegeben wurde, belief sich auf 100.000.000 Franken. Die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere, die nach Deutschland geschickt worden waren, waren \u0569\u0083\u0539\u0536berwiegend Artillerieoffiziere gewesen, was im Hinblick auf die Waffenk\u0569\u0083\u0539)ufe aus Deutschland von enormer Bedeutung war.<\/p>\n

Die Sch\u0569\u0083\u0539\u0536ler des Colmar von der Goltz kommen an die Macht<\/strong><\/h2>\n

Als Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket Pascha nach dem Staatsstreich vom 23. Januar 1913 an die Macht kam, drahtete er mit seinem Lehrer Colmar von der Goltz. Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket konsultierte zu den wichtigsten Fragen den deutschen Botschafter Wangenheim, bevor er seine Entscheidungen traf. Als\u0569\u0082\u0539\u00a0 der russophile Mahmut Muhtar Pascha versuchte die jungen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere zu beeinflussen, sagte Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket Wangenheim, er solle ihn als Botschafter lieber nach Berlin anstatt nach St.-Petersburg entsenden. Denn Mahmut Muhtar wollte selbst nach St.-Peterburg gehen.<\/p>\n

Am Anfang der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution gab es noch eine deutschlandfeindliche Atmosph\u0569\u0083\u0539)re im Komitee der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Partei, wovon auch die Firma Krupp im starken Ma\u0569\u0083\u056a\u0534e betroffen war. Als die Staatsmacht aber in die H\u0569\u0083\u0539)nde der Sch\u0569\u0083\u0539\u0536ler des Colmar von der Goltz \u0569\u0083\u0539\u0536berging, bestellte man Waffen direkt bei den deutschen Firmen, ohne andere ausl\u0569\u0083\u0539)ndischen Firmen in die Konkurrenz einzubeziehen.<\/p>\n

Die deutsche Position stabilisiert sich in Istanbul<\/strong><\/h2>\n

Deutschland bem\u0569\u0083\u0539\u0536hte sich nach der Revolution von 1908 weiterhin darum, die jungen und talentierten t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Offiziere zu beeinflussen. Wangenheim z. B. redete mit dem Kriegsminister Ahmet \u0569\u0084\u0539\u055bzzet Pascha \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Entsendung Enver Beys \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c Generalissimus im Ersten Weltkrieg-\u0569\u0082\u0539\u00a0 als Milit\u0569\u0083\u0539)rattach\u0569\u0083\u0539. nach Berlin. Als Enver Bey sp\u0569\u0083\u0539)ter \u0569\u0083\u0539\u0536berlegte, f\u0569\u0083\u0539\u0536r eine Blinddarmoperation nach Deutschland zu gehen, teilte Wangenheim Berlin mit, dass man diese Gelegenheit dazu nutzen solle, Enver Bey zu beeinflussen. Damit wollte man die Voreingenommenheit der Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken Deutschland gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber beseitigen.<\/p>\n

Als Kamil Pascha versuchte, dem deutschen Einfluss in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee ein Ende zu setzen, verlangte das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt von der Regierung, dass Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket Pascha und Talat Pascha an einer umgebildeten Regierung teilnehmen sollten. Als es zur Gegenrevolution vom 31. M\u0569\u0083\u0539)rz 1909 kam, hat sich die deutsche Machtposition in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Hauptstadt sogar noch verst\u0569\u0083\u0539)rkt. Denn nach dieser Revolution r\u0569\u0083\u0539\u0536ckten die germanophilen Personen wie Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket und Enver Bey in die Mitte der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Politik vor. Das interpretierte man in der europ\u0569\u0083\u0539)ischen \u0569\u0083\u0549\u0080\u0093ffentlichkeit als Erfolg Deutschlands. Dennoch konnte man aber in dieser \u0569\u0083\u0549\u0080\u009era nicht von einer absoluten deutschen Einflussnahme in Istanbul sprechen.<\/p>\n

W\u0569\u0083\u0539)hrend die prominenten Mitglieder des Kommitees f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt wie Cavit Bey und H\u0569\u0083\u0539\u0536seyin Cahit anglophile Ansichten vertraten, wurde Cemal Pascha als \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugter Anh\u0569\u0083\u0539)nger Frankreichs betrachtet. Nach dem Ersten Balkankrieg wollte die Regierung von Kamil Pascha die Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken aus der Politik des Landes ausschalten. Au\u0569\u0083\u056a\u0534erdem nahm diese Regierung den Verlust von Edirne hin und akzeptierte die Demarkationslinie Midye-Enos als Grenze zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Bulgarien. Unter diesen Umst\u0569\u0083\u0539)nden putschten sich die nationalistischen Kr\u0569\u0083\u0539)fte unter F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung von Enver Bey und Talat Pascha an die Macht, wie bereits oben geschildert. Nachdem man Kamil Pascha zum R\u0569\u0083\u0539\u0536cktritt zwang, eroberte man Edirne zur\u0569\u0083\u0539\u0536ck. Nach der Ermordung von Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket Pascha intensivierten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und den Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken.<\/p>\n

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges<\/strong><\/h2>\n

Als eine umfangreiche deutsche Milit\u0569\u0083\u0539)rmission unter Leitung von Liman von Sanders 1914 in Istanbul eintraf, protestierten die europ\u0569\u0083\u0539)ischen M\u0569\u0083\u0539)chte insbesondere Russland sehr heftig. Denn diese Staaten waren h\u0569\u0083\u0539\u0533chst beunruhigt \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Verst\u0569\u0083\u0539)rkung der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee durch die deutschen Offiziere. Die Idee, eine umfangreiche deutsche Mission in die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei kommen zu lassen, war an sich keine neue Idee. Man \u0569\u0083\u0539\u0536berlegte schon in der Amtszeit von Mahmut \u0569\u0085\u056a\u0537evket Pascha eine solche deutsche Mission in die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei kommen zu lassen. Denn f\u0569\u0083\u0539\u0536r die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei war es unm\u0569\u0083\u0539\u0533glich, die deutschen Methoden und Waffentechniken in ihrer Armee loszuwerden.\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/strong><\/p>\n

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, war der Einfluss der deutschen Offiziere in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee sehr gro\u0569\u0083\u056a\u0534. Au\u0569\u0083\u056a\u0534erdem genoss die deutsche R\u0569\u0083\u0539\u0536stungsindustrie ein absolutes Liefermonopol in die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei. Sie profitierte vom deutschen System in der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee. Die Einf\u0569\u0083\u0539\u0536hrung dieses Systems war den in den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Diensten stehenden deutschen Offizieren in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei zu verdanken. Auf der anderen Seite gewann die deutsche Regierung die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Armee als Partner, die von den deutschen Offizieren ausgebildet und mit deutschen Waffen ausgestattet war. \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c Am Ende waren jedoch beide die Verlierer.<\/p>\n

*<\/p>\n

Der Autor Dr. rer. pol. Fahri T\u0569\u0083\u0539\u0536rk ist als Dozent im Fachbereich \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Politikwissenschaften\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 an der Universit\u0569\u0083\u0539)t Trakya in Edirne\/T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei t\u0569\u0083\u0539)tig.<\/em><\/p>\n

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Nach der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution von 1908 traten die Beziehungen zwischen beiden L\u0569\u0083\u0539)ndern in eine neue Phase, in der Deutschland seine Machtposition in Istanbul dank der T\u0569\u0083\u0539)tigkeit seiner in den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Diensten stehenden Offiziere ausbauen konnte. […]<\/a><\/p>\n<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>","protected":false},"author":1,"featured_media":4145,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kadence_starter_templates_imported_post":false,"footnotes":""},"categories":[7],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/4144"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=4144"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/4144\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":4146,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/4144\/revisions\/4146"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/4145"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=4144"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=4144"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=4144"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}