{"id":20129,"date":"2017-08-05T19:55:46","date_gmt":"2017-08-05T19:55:46","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=20129"},"modified":"2017-08-05T19:56:34","modified_gmt":"2017-08-05T19:56:34","slug":"mir-blutet-das-herz-dabei","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=20129","title":{"rendered":"“Mir blutet das Herz dabei”"},"content":{"rendered":"

“Milit\u0569\u0083\u0539)r allein hilft nicht”, sagt Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister Sigmar Gabriel \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Krisenherde der Welt. Im Gespr\u0569\u0083\u0539)ch mit stern<\/em>-Chefredakteur Christian Krug \u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534ert er sich auch \u0569\u0083\u0539\u0536ber seine Zukunft nach der Bundestagswahl.<\/p>\n

Bundesau\u0569\u0083\u056a\u0534enministerSigmar Gabriel<\/a> (SPD) hat im Gespr\u0569\u0083\u0539)ch mit dem stern\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/em>die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung ungew\u0569\u0083\u0539\u0533hnlich scharf kritisiert. “Das Kernproblem bleibt, dass sich die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei von der Demokratie entfernt”, erkl\u0569\u0083\u0539)rt Gabriel gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber stern<\/em>-Chefredakteur Christian Krug, “und dass dort Unschuldige in Haft sitzen. Darunter neun deutsche Staatsb\u0569\u0083\u0539\u0536rger.” Die wiederholte Ank\u0569\u0083\u0539\u0536ndigung der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, die Todesstrafe wieder einzuf\u0569\u0083\u0539\u0536hren, so Gabriel weiter, sei “das Ende der bisherigen Beziehungen zwischen Europa und der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei. Das ist v\u0569\u0083\u0539\u0533llig eindeutig.”<\/p>\n

“Europa ist keine Zugewinngemeinschaft, in der man nur dann mitmacht, wenn man Geld bekommt”<\/h2>\n

Derzeit sei zu sehen, so der Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister im stern<\/em>, “dass die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung auf wirtschaftlichen Druck reagiert”. Oft brauche es diesen Druck, sagt Gabriel, “und das freut mich nicht. Mir blutet das Herz dabei.” Denn die Reisehinweise des Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministeriums f\u0569\u0083\u0539\u0536r dieT\u0569\u0083\u0539\u0536rkei<\/a> tr\u0569\u0083\u0539)fen vor allem die Hotelbetreiber und Strandbudenbesitzer im Westen des Landes. Das seien “die deutschfreundlichsten T\u0569\u0083\u0539\u0536rken”, die es gebe.<\/p>\n

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Angesichts der Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingskrise, die er f\u0569\u0083\u0539\u0536r “eine der entscheidenden Fragen der kommenden Monate und vermutlich Jahre” h\u0569\u0083\u0539)lt, kritisierte der Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister die mangelnde europ\u0569\u0083\u0539)ische Solidarit\u0569\u0083\u0539)t in dieser Frage. “Europa ist keine Zugewinngemeinschaft, in der man nur dann mitmacht, wenn man Geld bekommt”, so Gabriel gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber dem stern<\/a><\/em>. “Man muss die belohnen, die sich um Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlinge k\u0569\u0083\u0539\u0536mmern, und denen Geld streichen, die sich der europ\u0569\u0083\u0539)ischen Solidarit\u0569\u0083\u0539)t entziehen.”<\/p>\n

Dennoch seiEuropa<\/a>\u0569\u0082\u0539\u00a0“Deutschlands Zukunft”, erkl\u0569\u0083\u0539)rt der Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister und Vizekanzler, “mit all den Ver\u0569\u0083\u0539)nderungen, die n\u0569\u0083\u0539\u0533tig sind. Und der nationalkonservative Teil der CDU\/CSU will diese Ver\u0569\u0083\u0539)nderung nicht, sondern setzt auf Deutschland als Vormund der Europ\u0569\u0083\u0539)er.”<\/p>\n

Vor allem wegen der Unstimmigkeiten mit dem nationalkonservativen Teil der Union h\u0569\u0083\u0539)lt Gabriel h\u0569\u0083\u0539)lt das Ende des schwarz-roten Regierungsb\u0569\u0083\u0539\u0536ndnisses nach der Bundestagswahl f\u0569\u0083\u0539\u0536r unausweichlich. “Deshalb ist es gut, diese Gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Koalition zu beenden”. Nationalkonservative in der Union wie Jens Spahn wollte “den R\u0569\u0083\u0539\u0536stungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben und daf\u0569\u0083\u0539\u0536r die Sozialausgaben k\u0569\u0083\u0539\u0536rzen”, kritisiert Gabriel. “Das ist mit derSPD<\/a> nicht zu machen. Deshalb werden wir uns trennen.”<\/p>\n

“Angela Merkel war und ist immer so lange eine gute Kanzlerin, solange die SPD auf sie aufpasst”<\/h2>\n

Bundeskanzlerin Angela Merkel greift Gabriel in dem Gespr\u0569\u0083\u0539)ch pers\u0569\u0083\u0539\u0533nlich an: “Angela Merkel war und ist immer so lange eine gute Kanzlerin, solange die SPD auf sie aufpasst”, erkl\u0569\u0083\u0539)rt er, “es ist nur auf die Dauer etwas anstrengend, immer auf die Kanzlerin aufzupassen. Ich kann die SPD verstehen, dass sie das nicht mehr will.” Im Verlauf des Gespr\u0569\u0083\u0539)chs, das w\u0569\u0083\u0539)hrend seines Familienurlaubs auf Sylt stattfand, spricht Gabriel auch \u0569\u0083\u0539\u0536ber seine seine pers\u0569\u0083\u0539\u0533nliche Zukunft. Er habe “keine Existenz\u0569\u0083\u0539)ngste” und k\u0569\u0083\u0539\u0533nne sich auch vorstellen, nach der Wahl am 24. September im Bundestag in einer der hinteren Reihen Platz zu nehmen: “Das h\u0569\u0083\u0539\u0533chste demokratische Amt ist das des frei gew\u0569\u0083\u0539)hlten Abgeordneten”, so Gabriel, “es ist wichtiger als jedes Regierungsamt und auch wichtiger als das Amt des Bundespr\u0569\u0083\u0539)sidenten.”<\/p>\n

Dennoch w\u0569\u0083\u0539\u0536rde ihm der Abschied vom Posten des Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministers nicht leicht fallen, r\u0569\u0083\u0539)umt er gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber stern<\/em>-Chefredakteur Christian Krug ein: “Glauben Sie mir, dieses Amt gibt niemand gerne auf.”<\/p>\n

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