{"id":17692,"date":"2016-06-01T16:34:19","date_gmt":"2016-06-01T16:34:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=17692"},"modified":"2016-06-01T16:34:19","modified_gmt":"2016-06-01T16:34:19","slug":"volkermord","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=17692","title":{"rendered":"V\u0569\u0083\u0549\u0080\u0093LKERMORD"},"content":{"rendered":"
Der Autor dieser Zeilen muss sich daf\u0569\u0083\u0539\u0536r beschimpfen lassen, dass er sich objektiv der Sache eines Volkes annimmt, das abgeschlachtet wurde, weil es christlich ist, weil es sich nicht dem totalen Anspruch des Korans und nicht dem jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regime im Osmanischen Reich beugen wollte. Die Nachkommen der T\u0569\u0083\u0539)ter m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen sehr unruhig schlafen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c der V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord, den sie leugnen: er muss sie sehr qu\u0569\u0083\u0539)len.<\/p>\n
Morgen wird der Bundestag \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wahrscheinlich \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c den vom jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regime befohlenen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord, bei dem sich unz\u0569\u0083\u0539)hlige Menschen in Anatolien und auf dem historisch zu Armenien geh\u0569\u0083\u0539\u0533renden Gebiet rund um den Berg Ararat mit Schuld beladen haben, endlich anerkennen. Es geht nur darum, die Opfer nicht ein zweites zu t\u0569\u0083\u0539\u0533ten, indem ihr Andenken verschwiegen wird. Mehr ist nicht mehr zu tun, denn rund 1,5 Millionen Unschuldiger wurden um ihres Glaubens und ihrer Identit\u0569\u0083\u0539)t als Kulturvolk willen abgeschlachtet. Im Zusammenhang mit dem V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern war in der internationalen Presse erstmals von einem \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Holocaust\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 die Rede \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c der Begriff stammt aus der Thora und bezeichnet ein \u0569\u0097\u0539\u00a7\u0569\u0097\u056a\u0093\u0569\u0097\u0549\u0080\u009d, also ein Brandopfer vieler, nicht zerteilter Tiere.<\/p>\n
Zur\u0569\u0083\u0539\u0536ckhaltend \u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534ern sich am Tag vor der Abstimmung im Bundestag der Armenisch-Akademische Verein 1860 e.V., die Assembly of Armenians of Europe, Sektion Deutschland sowie die Armenian Renaissance, Sektion Deutschland: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Wir fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, am Donnerstag f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Resolution \u0569\u0083\u0539\u0536ber den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern und den anderen christlichen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkern des osmanischen Reichs und damit f\u0569\u0083\u0539\u0536r die l\u0569\u0083\u0539)ngst \u0569\u0083\u0539\u0536berf\u0569\u0083\u0539)llige Anerkennung dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu stimmen. Wir bitten darum, die Opfergruppen um die kleinasiatischen Griechen zu erg\u0569\u0083\u0539)nzen und unbedingt den Hinweis auf die UN-Konvention \u0569\u0083\u0539\u0536ber die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Verh\u0569\u0083\u0539\u0536tung und Bestrafung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords aufzunehmen. Mit der Verabschiedung dieser Resolution erweist der Deutsche Bundestag den Opfern des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords von 1915 die Ehre der Wahrheit und anerkennt die W\u0569\u0083\u0539\u0536rde derer, die damals abgeschlachtet oder in die Diaspora vertrieben wurden.<\/strong><\/p>\n Wir erkennen in dieser Resolution einen wichtigen Schritt f\u0569\u0083\u0539\u0536r die politische Kultur in Deutschland, das uns seit \u0569\u0083\u0539\u0536ber hundert Jahren zweite Heimat geworden ist. Mit der Annahme dieses Textes wird es in Deutschland nicht mehr m\u0569\u0083\u0539\u0533glich sein, gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c und grunds\u0569\u0083\u0539)tzlich dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber hinaus \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c eine Haltung zu vertreten, wie wir sie seit Kaiserzeiten und bis in die heutigen Tage immer wieder ertragen mussten: dass n\u0569\u0083\u0539)mlich V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele zumindest stillschweigend geduldet wird.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/strong><\/p>\n Etwas anders ist der Ton derjenigen, die sich auf die Seite der V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord-Leugner stellen. Auf dieser Seite ist folgender Kommentar zu einem der Armenien-Texte zu lesen: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schon wieder ein Auftrag erf\u0569\u0083\u0539\u0536llt. Ein Selbstjustiz wird bejubelt. (\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0539\u00bb) Hat jemand sich f\u0569\u0083\u0539\u0536r die historische Dokumente interessiert? Herr Sieger sicherlich nicht. Das passt nicht in den Auftrag. Wenn man auf der Gegenseite im Krieg gegen das Land, in dem man lebt, k\u0569\u0083\u0539)mpft sollteman auch davon ausgehen, da\u0569\u0083\u056a\u0534 man auch verlieren kann. Und das War der Konsequenz des Krieges und sicherlich kein Genozid.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 (Die Orthographie wurde nicht ver\u0569\u0083\u0539)ndert.) In dieser inhaltlich wie grammatikalisch sicherlich bemerkenswerten Weise wird angegriffen, wer sich f\u0569\u0083\u0539\u0536r Gerechtigkeit und Klarheit in Deutschland einsetzt.<\/p>\n Samuel Zurlinden lebte von 1861 bis 1926, davon viele Jahre im Orient. Als liberaler Schweizer Historiker, Journalist und Schriftsteller genoss er hohes Ansehen. Zurlinden publizierte bereits 1918 eine Abhandlung \u0569\u0083\u0539\u0536ber den Genozid an Christen in Anatolien, noch w\u0569\u0083\u0539)hrend des Ersten Weltkrieges. Es handelt sich um die erste umfassende und bedeutende Darstellung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern.<\/p>\n Dies schreibt Zurlinden: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Keinerlei Zweifel kann bestehen \u0569\u0083\u0539\u0536ber den t\u0569\u0083\u0539\u0533dlichen Ha\u0569\u0083\u056a\u0534 der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Gewalthaber gegen die Armenier und \u0569\u0083\u0539\u0536ber ihren tiefinnersten Wunsch, die Gelegenheit des Weltkrieges, der die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei unbeaufsichtigt lie\u0569\u0083\u056a\u0534, zu benutzen, um so oder anders mit den Armeniern aufzur\u0569\u0083\u0539)umen. Denn schon vor dem Weltkrieg bestand jene ha\u0569\u0083\u056a\u0534erf\u0569\u0083\u0539\u0536llte, t\u0569\u0083\u0539\u0533dliche Absicht und die Begier, sie im ersten g\u0569\u0083\u0539\u0536nstigen Moment zur Ausf\u0569\u0083\u0539\u0536hrung zu bringen. Eine Hemmung bereiteten auch nicht etwa moralische Bedenken (\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0539\u00bb) Es wird nat\u0569\u0083\u0539\u0536rlich erst einer sp\u0569\u0083\u0539)teren Forschung m\u0569\u0083\u0539\u0533glich sein, eine umfassendere Darstellung dieser schauerlichsten Periode der Menschheitsgeschichte zu geben, als welche wir unsre Zeit mit ihrem Weltkrieg und V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im buchst\u0569\u0083\u0539)blichsten brutalsten Sinne des Wortes bezeichnen m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen. F\u0569\u0083\u0539\u0536r unsre \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u2741vorl\u0569\u0083\u0539)ufige Orientierung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0084\u00a7 m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen wir uns mit den Tatsachen begn\u0569\u0083\u0539\u0536gen, die wir bis heute haben in Erfahrung bringen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen und nach den Regeln einer gewissenhaften Historiographie als bereits unbestreitbar feststehend betrachten d\u0569\u0083\u0539\u0536rfen und m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Treten wir mit diesen leitenden Ideen an die Summe der heute schon als historisch beglaubigt anzusprechenden Tatsachen heran, so heben sich daraus deutlich vier verschiedene Stadien des von der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung ins Werk gesetzten Vernichtungsplanes gegen die Armenier hervor. Es sind dies erstens: die Entwaffnung und sukzessive T\u0569\u0083\u0539\u0533tung der armenischen Kontingente der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Armee; zweitens: die Verhaftung, Deportierung und T\u0569\u0083\u0539\u0533tung der Notabeln und geistigen F\u0569\u0083\u0539\u0536hrer des armenischen Volkes; drittens: die Entwaffnung der armenischen Zivilbev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung und gleichzeitige Organisation und Bewaffnung der zu ihrer Abschlachtung bestimmten Kurden und Verbrecherbanden; viertens: die Deportation der gesamten, des Schutzes der wehrkr\u0569\u0083\u0539)ftigen Mannschaft und der geistigen F\u0569\u0083\u0539\u0536hrer beraubten, vollst\u0569\u0083\u0539)ndig wehrlos gemachten armenischen Zivilbev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung, mit der Absicht ihrer Vernichtung, teils durch sofortiges Massacre nach Verlassen ihrer Wohnst\u0569\u0083\u0539)tten, teils durch die Leiden und Strapazen des Transportes, sowie durch die Existenzunm\u0569\u0083\u0539\u0533glichkeit an den ihr angewiesenen Bestimmungsorten.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die zeitliche Aufeinanderfolge dieser vier verschiedenen Stadien ist nicht in dem strengen Sinne zu verstehen, da\u0569\u0083\u056a\u0534 man sagen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnte, von diesem bis zu diesem Tage geht das erste, das zweite Stadium usw., vielmehr greifen die einzelnen Aktionen, die wir nach dem obigen Schema unterscheiden, h\u0569\u0083\u0539)ufig ineinander \u0569\u0083\u0539\u0536ber oder gehen nebeneinander her. Man ist in der einen Landesgegend schon bei der Deportation und Massakrierung angelangt, w\u0569\u0083\u0539)hrend die andere erst die Entwaffnung und Folterung durchzumachen hat. Es gab St\u0569\u0083\u0539)dte und D\u0569\u0083\u0539\u0533rfer, in denen die armenische Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung voll Mitleid ihren, in bejammernswertem Zustand durchziehenden Stammesgenossen Hilfe und Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzung bot, ohne zu ahnen, da\u0569\u0083\u056a\u0534 in Konstantinopel schon Tag und Stunde festgesetzt war, da auch sie an die Reihe kommen und in das gleiche Elend hinausgesto\u0569\u0083\u056a\u0534en werden sollten. Andererseits setzte die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Aushebung f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Kriegsdienst\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 und nachfolgende T\u0569\u0083\u0539\u0533tung der M\u0569\u0083\u0539)nner \u0569\u0083\u0539\u0536ber die ganze hier in Betracht fallende Periode von etwa 1 \u0569\u0082\u0539\u0566 Jahren neben den schon in voller Ausf\u0569\u0083\u0539\u0536hrung begriffenen Deportationen sich fort. Im gro\u0569\u0083\u056a\u0534en und ganzen aber wird man dem Verfahren der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung gegen die Armenier das hier aufgestellte Schema zugrunde legen d\u0569\u0083\u0539\u0536rfen. So ist es gemacht worden. Mit dieser feigen und gemeinen Brutalit\u0569\u0083\u0539)t, die den Militarismus \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c und nicht nur den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c auszeichnet, hat man das armenische Volk zuerst wehrlos gemacht und dann massakriert.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Der durch die Proklamierung des \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u2741Heiligen Krieges\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0084\u00a7 entfesselte Religionsfanatismus der Moslem hat in unsern Tagen eine Christenverfolgung hervorgebracht, welche alle \u0569\u0083\u0539)hnlichen Perioden der Weltgeschichte tief in den Schatten stellt. Da\u0569\u0083\u056a\u0534 man vor allem das Christentum und die Christen treffen wollte, beweist schon die lange Liste von Namen armenischer Bisch\u0569\u0083\u0539\u0533fe und Metropoliten, welche eingekerkert, gefoltert, ausgewiesen, geh\u0569\u0083\u0539)ngt, lebendig verbrannt oder ertr\u0569\u0083\u0539)nkt wurden, zum Teil ehrw\u0569\u0083\u0539\u0536rdige Greise bis zu neunzig Jahren, welche auch der gr\u0569\u0083\u0539\u0533\u0569\u0083\u056a\u0534te L\u0569\u0083\u0539\u0536gen-Virtuose der deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Propaganda \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0539\u00bb la Bratter nicht als einer Verschw\u0569\u0083\u0539\u0533rung f\u0569\u0083\u0539)hig und schuldig erkl\u0569\u0083\u0539)ren w\u0569\u0083\u0539\u0536rde. Es beweist dies der Hohn der mohammedanischen Henkersknechte, welche Jesus l\u0569\u0083\u0539)sterten und ihre r\u0569\u0083\u0539\u0533chelnden Opfer fragten, ob ihr Prophet ihnen nun helfen k\u0569\u0083\u0539\u0533nne. Daf\u0569\u0083\u0539\u0536r sprechen auch die Sch\u0569\u0083\u0539)ndungen der christlichen Kirchen, von denen die Kreuze heruntergerissen wurden, die man pl\u0569\u0083\u0539\u0536nderte, verunreinigte oder als Markthallen und L\u0569\u0083\u0539)den zum Verkaufen der Effekten der get\u0569\u0083\u0539\u0533teten Verbannten verwendete.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537In manchen St\u0569\u0083\u0539)dten und D\u0569\u0083\u0539\u0533rfern wurden die christlichen Kirchen sofort in Moscheen umgewandelt (in Erzerum auch die katholische Kirche); in G\u0569\u0083\u0539\u0536r\u0569\u0083\u0539\u0536n h\u0569\u0083\u0539\u0533rte noch w\u0569\u0083\u0539)hrend des Auszugs der Deportation die dem Tode geweihte Schar, wie die Mollahs von den D\u0569\u0083\u0539)chern der christlichen Kirchen zum Gebet der Gl\u0569\u0083\u0539)ubigen riefen. In Erzingian machte man aus der armenisch-gregorianischen Kirche einen \u0569\u0083\u0539\u0533ffentlichen Abort. In Tarmeh, zwischen Samsun und Unjeh, wurde nach der Verwandlung der Kirche in eine Moschee dem armenischen Priester zum Spott ein Turban umgewickelt. Alsdann mu\u0569\u0083\u056a\u0534te er den Namas machen (das muhammedanische Gebet) und den muhammedanischen Gottesdienst halten. (\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0539\u00bb) Die Frage, ob ein Armenier \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537schuldig\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 oder \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unschuldig\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 ist, ob man ihn eines Verbrechens gegen den Staat f\u0569\u0083\u0539\u0536r verd\u0569\u0083\u0539)chtig h\u0569\u0083\u0539)lt oder nicht, ob er durch ordentliche Gerichte einer Schuld \u0569\u0083\u0539\u0536berf\u0569\u0083\u0539\u0536hrt ist oder nicht, existiert f\u0569\u0083\u0539\u0536r das Bewu\u0569\u0083\u056a\u0534tsein eines Mohammedaners, da es sich um Christen handelt, nicht, wenn man ihn aus Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nden der Staatsraison beseitigen will. Dem Einwande, da\u0569\u0083\u056a\u0534 mit wenigen Schuldigen eine ungeheure Masse Unschuldiger mitbestraft und umgebracht werden, begegnete ein t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Offizier mit der Bemerkung: Dieselbe Frage richtete jemand an unsern Propheten Mohammed \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c Gottes Friede \u0569\u0083\u0539\u0536ber Ihn! \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c und er erwiderte: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Wenn du von einem Floh gebissen wirst, t\u0569\u0083\u0539\u0533test du nicht alle?\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537In Trapezunt am Schwarzen Meer, wo der italienische Generalkonsul G. Gorrini und der amerikanische Konsul Oskar S. Heizer, sowie viele andere Zeugen (auch eine Schweizerin) die Vorg\u0569\u0083\u0539)nge beobachteten, wurde schon am 25. Juni 1915 der mohammedanischen Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung verboten, den Armeniern das geringste zu verkaufen oder ihnen etwas abzukaufen. Am Samstag, den 26. Juni, wurde der Befehl angeschlagen, da\u0569\u0083\u056a\u0534 die ganze armenische Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung deportiert werden solle. Donnerstag, den 1. Juli, wurden alle Stra\u0569\u0083\u056a\u0534en von Gendarmen mit aufgepflanztem Bajonett bewacht, und das Werk der Austreibung der Armenier aus ihren H\u0569\u0083\u0539)usern begann. Gruppen von M\u0569\u0083\u0539)nnern, Frauen und Kindern mit Lasten und B\u0569\u0083\u0539\u0536ndeln auf dem R\u0569\u0083\u0539\u0536cken wurden in einer kleinen Querstra\u0569\u0083\u056a\u0534e in der N\u0569\u0083\u0539)he des Konsulats gesammelt und, sobald etwa hundert zusammengekommen waren, wurden sie von Gendarmen mit aufgepflanztem Bajonett am amerikanischen Konsulat vor\u0569\u0083\u0539\u0536ber in Hitze und Staub auf der Stra\u0569\u0083\u056a\u0534e nach Erzerum hingetrieben. Au\u0569\u0083\u056a\u0534erhalb der Stadt lie\u0569\u0083\u056a\u0534 man sie halten, bis etwa 2000 beisammen waren; dann schickte man sie weiter. Drei solcher Gruppen, zusammen etwa 6000, wurden w\u0569\u0083\u0539)hrend der ersten drei Tage verschickt und kleinere Gruppen aus Trapezunt und der Umgebung, die sp\u0569\u0083\u0539)ter deportiert wurden, beliefen sich auf weitere 4.000. Das Weinen und Klagen der Frauen und Kinder war herzzerrei\u0569\u0083\u056a\u0534end.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Einen Teil der M\u0569\u0083\u0539)nner hatte man schon gruppenweise in Schiffe verladen und an eine einsame Stelle am Ufer etwa zwei Stunden vor der Stadt verbracht, wo Gendarmen sie erwarteten und t\u0569\u0083\u0539\u0533teten. Auch zahlreiche Frauen wurden schon in Trapezunt selbst get\u0569\u0083\u0539\u0533tet und ins Meer geworfen, nachdem die Offiziere und Gendarmen sie mi\u0569\u0083\u056a\u0534braucht hatten. Auf die Anregung des griechischen Erzbischofs hatte sich ein Komitee gebildet zur Unterbringung der Armenierkinder in Waisenh\u0569\u0083\u0539)usern und Schulen, und der Wali selbst hatte das Pr\u0569\u0083\u0539)sidium dieser Kommission \u0569\u0083\u0539\u0536bernommen; der amerikanische Konsul errichtete ein Asyl f\u0569\u0083\u0539\u0536r kleine Kinder. Es war jedoch nicht m\u0569\u0083\u0539\u0533glich, die armen Kleinen zu retten; der F\u0569\u0083\u0539\u0536hrer der Ittihadisten (jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkisches Komitee) in Trapezunt, Nail Bey, intervenierte beim Wali und erwirkte, da\u0569\u0083\u056a\u0534 die Kinder entfernt wurden. Man lud sie in Boote, fuhr mit ihnen aufs Meer hinaus. Dort wurden sie erstochen, in S\u0569\u0083\u0539)cke gesteckt und ins Meer geworfen. Ein hochgestellter T\u0569\u0083\u0539\u0536rke sagte einem Griechen, da\u0569\u0083\u056a\u0534 in Trapezunt etwa 800 Kinder ertr\u0569\u0083\u0539)nkt oder sonst umgebracht worden seien. Ein Offizier stellte eine Kinderschar in Reih und Glied auf und scho\u0569\u0083\u056a\u0534 sie eigenh\u0569\u0083\u0539)ndig mit dem Revolver nieder. Die h\u0569\u0083\u0539\u0536bschen \u0569\u0083\u0539)lteren M\u0569\u0083\u0539)dchen wurden in Harems verteilt. Zwei T\u0569\u0083\u0539\u0533chter aus reicher vornehmer Familie, deren Eltern man vor ihren Augen get\u0569\u0083\u0539\u0533tet hatte, wurden vergewaltigt und waren dem Wahnsinne nahe. Ein Mitglied des Komitees f\u0569\u0083\u0539\u0536r \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u2741Einheit und Fortschritt\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0084\u00a7 hatte zehn der sch\u0569\u0083\u0539\u0533nsten M\u0569\u0083\u0539)dchen in einem Haus zur\u0569\u0083\u0539\u0536ckbehalten zu seinem und seiner Freunde Gebrauch. Noch tagelang wurden am sandigen Strand unterhalb der Mauer des italienischen Klosters Leichen von Frauen und Kindern angeschwemmt und von griechischen Frauen an Ort und Stelle begraben.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n Soweit der Historiker und Zeitzeuge Samuel Zurlinden. Niemand, so ist es glaubw\u0569\u0083\u0539\u0536rdig aus Berlin zu h\u0569\u0083\u0539\u0533ren, soll im Jahre 2016, 101 Jahre nach der Aghet, wegen des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordes an den Armeniern, an den Aram\u0569\u0083\u0539)ern und an den Pontos-Griechen auf eine Anklagebank \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c auf welche auch immer. Es soll aber der Opfer gedacht werden. Und es soll gesagt werden, was die Wahrheit ist: Es war V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord.<\/p>\n Lesen Sie auch die letzte Kolumne von Sebastian Sigler: Herr Lammert, lassen Sie dies am 2. Juni im Bundestag vortragen!<\/a> <\/em><\/p>\nWas die Zeitzeugen sagen<\/h6>\n
Nicht auf die Anklagebank<\/h6>\n