{"id":173,"date":"2010-04-24T14:00:32","date_gmt":"2010-04-24T14:00:32","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=173"},"modified":"2010-04-24T21:16:42","modified_gmt":"2010-04-24T21:16:42","slug":"deutsch-aghet-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=173","title":{"rendered":"AghetAghet"},"content":{"rendered":"
SZ-Magazin: Herr Goltz, Schriftsteller und Journalisten, die sich zum V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an Armeniern \u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534erten, wurden in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei angeklagt \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie\u0569\u0082\u0539\u00a0Orhan Pamuk \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c oder ermordet \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie der Journalist Hrant Dink. Sie besch\u0569\u0083\u0539)ftigen sich seit drei\u0569\u0083\u056a\u0534ig Jahren mit dem Thema. Wird man auch als deutscher Wissenschaftler bedroht?<\/p>\n
Hermann Goltz:\u0569\u0082\u0539\u00a0Sie kennen die Radio-Eriwan-Antwort: im Prinzip ja. Wissenschaftler waren nie so gef\u0569\u0083\u0539)hrdet wie der ermordete armenisch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Journalist Hrant Dink, wie Politiker oder Schriftsteller, deswegen treffen uns nur selten unappetitliche Anw\u0569\u0083\u0539\u0536rfe in irgendwelchen obskuren Chatrooms im Internet.<\/p>\n
Sie waren wissenschaftlicher Berater f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Dokumentarfilm\u0569\u0082\u0539\u00a0Aghet (Anmerkung:\u0569\u0082\u0539\u00a0hier sehen Sie den Film<\/a>), der vor zwei Wochen im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Haben Sie sich vor radikalen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken gef\u0569\u0083\u0539\u0536rchtet?<\/p>\n Ich bef\u0569\u0083\u0539\u0536rchtete vor allem die \u0569\u0083\u0539\u0536blichen Verhinderungsma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Politiker.<\/p>\n Wie meinen Sie das?<\/p>\n Als ich im Jahr 2005 an der Armenien-Resolution des deutschen Bundestags mitarbeitete, schickte das t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Parlament Abgeordneten-Gruppen aus allen Fraktionen nach Berlin, die mit einem gro\u0569\u0083\u056a\u0534en Aufwand von Geld und Zeit jede Fraktion des deutschen Bundestages einzeln \u0569\u0082\u0539\u0565bearbeiteten\u0569\u0082\u0539,. Da ich als Berater der deutschen Seite bei diesen Gespr\u0569\u0083\u0539)chen pers\u0569\u0083\u0539\u0533nlich anwesend war, bin ich Augen- und Ohrenzeuge dieses unglaublichen politischen Drucks geworden, den Ankara auf die deutsche Politik in dieser Sache aus\u0569\u0083\u0539\u0536bt.<\/p>\n Sie denken, der Einfluss der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung reicht so weit?<\/p>\n Auf Umwegen gelegentlich, ja. Auch viele in Deutschland lebende T\u0569\u0083\u0539\u0536rken denken stramm nationalistisch. Und besuchen Abendveranstaltungen von eingeflogenen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Ideologen, die den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord als Erfindung des Westens darstellen. T\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Mitb\u0569\u0083\u0539\u0536rger haben auch schon deutsche Politiker dazu bewogen, unsere Arbeit zu behindern. Ich baue mit Kollegen von der Universit\u0569\u0083\u0539)t Halle-Wittenberg ja seit zehn Jahren das Johannes-Lepsius-Archiv in Potsdam wieder auf. Der Theologe Johannes Lepsius hat schon 1896 ein armenisches Hilfswerk gegr\u0569\u0083\u0539\u0536ndet und die erste Dokumentation \u0569\u0083\u0539\u0536ber den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord geschrieben. T\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Diplomatie hat versucht, das Lepsius-Haus zu verhindern, und Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Matthias Platzeck unter Druck gesetzt. Der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Botschafter hat uns vorgeworfen, wir wollten die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei destabilisieren.<\/p>\n Worum streitet die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei?<\/p>\n Die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung weigert sich bis heute, die Massaker 1915 und in den folgenden Jahren mit bis zu 1,5 Millionen ermordeten Armeniern als Genozid anzuerkennen. Sie behauptet, die damalige Regierung h\u0569\u0083\u0539)tte die Deportation von Armeniern lediglich aus Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nden der Staatsr\u0569\u0083\u0539)son, zum Selbstschutz des Staates betrieben. \u0569\u0083\u056a\u0093berf\u0569\u0083\u0539)lle von kurdischen Banden auf Armenier seien nicht mit Billigung der Regierung geschehen, der Hungertod vieler Armenier in der W\u0569\u0083\u0539\u0536ste nie billigend in Kauf genommen, Erschie\u0569\u0083\u056a\u0534ungen seien die Ausnahme gewesen.<\/p>\n Das hei\u0569\u0083\u056a\u0534t: Die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei gibt Massaker zu, aber bestreitet einen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord?<\/p>\n Ja, eine spitzfindige Unterscheidung, in der auch Tote aufgerechnet werden. Die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei spricht von 300 000 Opfern, Armenien von leider realistischen 1,5 Millionen.<\/p>\n Wie sieht ein Historiker die Ereignisse?<\/p>\n Der Deportationsbeschluss von 1915 war in Wirklichkeit ein Mordbefehl. Es wurde auch gesagt, die Leute gleich zu ermorden, w\u0569\u0083\u0539)re barmherziger gewesen, statt sie hin- und herzuschicken, bis sie verdursteten oder erschlagen wurden.\u0569\u0082\u0539\u0565Aghet\u0569\u0082\u0539,<\/a>, wie die gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Katastrophe auf Armenisch genannt wird, war vor dem Holocaust der erste geplante V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Anhand dieses V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords pr\u0569\u0083\u0539)gte der polnisch-j\u0569\u0083\u0539\u0536dische Jurist Raphael Lemkin den Begriff Genozid, der 1948 als Straftatbestand im V\u0569\u0083\u0539\u0533lkerrecht eingef\u0569\u0083\u0539\u0536hrt wurde.<\/p>\n Glaubt der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Erdogan selbst an seine offizielle Position?<\/p>\n Ich bin sicher, nein. V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord verj\u0569\u0083\u0539)hrt nicht. W\u0569\u0083\u0539\u0536rde er anerkannt werden, m\u0569\u0083\u0539\u0536sste man auch \u0569\u0083\u0539\u0536ber Wiedergutmachungsleistungen reden, es gibt t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Diplomaten, die sogar eine R\u0569\u0083\u0539\u0536ckgabe von Immobilien<\/p>\n erw\u0569\u0083\u0539)gen.<\/p>\n Sie glauben, der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident sagt die Unwahrheit wegen des Geldes und einiger Immobilien?<\/p>\n Vermutlich. Es gibt allerdings auch viele Menschen in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, die nicht \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Beweislage informiert sind.<\/p>\n Was ist also mit Erdogan?<\/p>\n Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Dokumente kennt. Ich denke aber auch, er will sie gar nicht kennen.<\/p>\n Welche Dokumente w\u0569\u0083\u0539\u0536rden ihn denn \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugen?<\/p>\n Viele internationale Diplomaten berichteten aus den Gebieten, wo 1915 die Massaker stattfanden, an ihre Botschaften. Diese Berichte sind alle zug\u0569\u0083\u0539)nglich und zum Gro\u0569\u0083\u056a\u0534teil sogar ver\u0569\u0083\u0539\u0533ffentlicht. Allein die Berichte des Johannes Lepsius, dessen Archiv wir aufbauen, reichen aus, um sich von den Ausma\u0569\u0083\u056a\u0534en des Verbrechens zu \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugen. Lepsius hat schon den fr\u0569\u0083\u0539\u0536heren V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord 1894 bis 1896 dokumentiert, als bis zu 300 000 Armenier im Osmanischen Reich ermordet wurden. Diese erste Dokumentation tr\u0569\u0083\u0539)gt bezeichnenderweise den Titel:\u0569\u0082\u0539\u00a0Armenien und Europa. Eine Anklageschrift wider die christlichen Gro\u0569\u0083\u056a\u0534m\u0569\u0083\u0539)chte und ein Aufruf an das<\/p>\n christliche Deutschland.<\/p>\n sz-magazin.sueddeutsche.de<\/p>\n se more video<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=4MtSaoEZLvQ&feature=related<\/a>-1<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=4fQYOB8XKtI&feature=related<\/a>-2<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=Iv9ExBlYViw&feature=related<\/a>-3<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=_Uve2Q_8fq0&feature=related<\/a>-4<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=T_Is7PwSzDU&feature=related<\/a>-5<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=MI_l2_iQqtw&feature=related<\/a> -6<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=GeTdzPziJhI&feature=related<\/a> -7<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=hAGPDgs5sgk&feature=related<\/a>-8<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=PmB9MXH2d4I&feature=related<\/a>-9<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=DV8JsHGiN5Q&feature=related<\/a>-10SZ-Magazin: Herr Goltz, Schriftsteller und Journalisten, die sich zum V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an Armeniern \u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534erten, wurden in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei angeklagt \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie\u0569\u0082\u0539\u00a0Orhan Pamuk \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c oder ermordet \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie der Journalist Hrant Dink. Sie besch\u0569\u0083\u0539)ftigen sich seit drei\u0569\u0083\u056a\u0534ig Jahren mit dem Thema. Wird man auch als deutscher Wissenschaftler bedroht?<\/p>\n Hermann Goltz:\u0569\u0082\u0539\u00a0Sie kennen die Radio-Eriwan-Antwort: im Prinzip ja. Wissenschaftler waren nie so gef\u0569\u0083\u0539)hrdet wie der ermordete armenisch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Journalist Hrant Dink, wie Politiker oder Schriftsteller, deswegen treffen uns nur selten unappetitliche Anw\u0569\u0083\u0539\u0536rfe in irgendwelchen obskuren Chatrooms im Internet.<\/p>\n Sie waren wissenschaftlicher Berater f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Dokumentarfilm\u0569\u0082\u0539\u00a0Aghet (Anmerkung:\u0569\u0082\u0539\u00a0hier sehen Sie den Film<\/a>), der vor zwei Wochen im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Haben Sie sich vor radikalen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken gef\u0569\u0083\u0539\u0536rchtet?<\/p>\n Ich bef\u0569\u0083\u0539\u0536rchtete vor allem die \u0569\u0083\u0539\u0536blichen Verhinderungsma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Politiker.<\/p>\n Wie meinen Sie das?<\/p>\n Als ich im Jahr 2005 an der Armenien-Resolution des deutschen Bundestags mitarbeitete, schickte das t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Parlament Abgeordneten-Gruppen aus allen Fraktionen nach Berlin, die mit einem gro\u0569\u0083\u056a\u0534en Aufwand von Geld und Zeit jede Fraktion des deutschen Bundestages einzeln \u0569\u0082\u0539\u0565bearbeiteten\u0569\u0082\u0539,. Da ich als Berater der deutschen Seite bei diesen Gespr\u0569\u0083\u0539)chen pers\u0569\u0083\u0539\u0533nlich anwesend war, bin ich Augen- und Ohrenzeuge dieses unglaublichen politischen Drucks geworden, den Ankara auf die deutsche Politik in dieser Sache aus\u0569\u0083\u0539\u0536bt.<\/p>\n Sie denken, der Einfluss der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung reicht so weit?<\/p>\n Auf Umwegen gelegentlich, ja. Auch viele in Deutschland lebende T\u0569\u0083\u0539\u0536rken denken stramm nationalistisch. Und besuchen Abendveranstaltungen von eingeflogenen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Ideologen, die den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord als Erfindung des Westens darstellen. T\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Mitb\u0569\u0083\u0539\u0536rger haben auch schon deutsche Politiker dazu bewogen, unsere Arbeit zu behindern. Ich baue mit Kollegen von der Universit\u0569\u0083\u0539)t Halle-Wittenberg ja seit zehn Jahren das Johannes-Lepsius-Archiv in Potsdam wieder auf. Der Theologe Johannes Lepsius hat schon 1896 ein armenisches Hilfswerk gegr\u0569\u0083\u0539\u0536ndet und die erste Dokumentation \u0569\u0083\u0539\u0536ber den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord geschrieben. T\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Diplomatie hat versucht, das Lepsius-Haus zu verhindern, und Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Matthias Platzeck unter Druck gesetzt. Der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Botschafter hat uns vorgeworfen, wir wollten die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei destabilisieren.<\/p>\n Worum streitet die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei?<\/p>\n Die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung weigert sich bis heute, die Massaker 1915 und in den folgenden Jahren mit bis zu 1,5 Millionen ermordeten Armeniern als Genozid anzuerkennen. Sie behauptet, die damalige Regierung h\u0569\u0083\u0539)tte die Deportation von Armeniern lediglich aus Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nden der Staatsr\u0569\u0083\u0539)son, zum Selbstschutz des Staates betrieben. \u0569\u0083\u056a\u0093berf\u0569\u0083\u0539)lle von kurdischen Banden auf Armenier seien nicht mit Billigung der Regierung geschehen, der Hungertod vieler Armenier in der W\u0569\u0083\u0539\u0536ste nie billigend in Kauf genommen, Erschie\u0569\u0083\u056a\u0534ungen seien die Ausnahme gewesen.<\/p>\n Das hei\u0569\u0083\u056a\u0534t: Die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei gibt Massaker zu, aber bestreitet einen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord?<\/p>\n Ja, eine spitzfindige Unterscheidung, in der auch Tote aufgerechnet werden. Die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei spricht von 300 000 Opfern, Armenien von leider realistischen 1,5 Millionen.<\/p>\n Wie sieht ein Historiker die Ereignisse?<\/p>\n Der Deportationsbeschluss von 1915 war in Wirklichkeit ein Mordbefehl. Es wurde auch gesagt, die Leute gleich zu ermorden, w\u0569\u0083\u0539)re barmherziger gewesen, statt sie hin- und herzuschicken, bis sie verdursteten oder erschlagen wurden.\u0569\u0082\u0539\u0565Aghet\u0569\u0082\u0539,<\/a>, wie die gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Katastrophe auf Armenisch genannt wird, war vor dem Holocaust der erste geplante V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Anhand dieses V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords pr\u0569\u0083\u0539)gte der polnisch-j\u0569\u0083\u0539\u0536dische Jurist Raphael Lemkin den Begriff Genozid, der 1948 als Straftatbestand im V\u0569\u0083\u0539\u0533lkerrecht eingef\u0569\u0083\u0539\u0536hrt wurde.<\/p>\n Glaubt der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Erdogan selbst an seine offizielle Position?<\/p>\n Ich bin sicher, nein. V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord verj\u0569\u0083\u0539)hrt nicht. W\u0569\u0083\u0539\u0536rde er anerkannt werden, m\u0569\u0083\u0539\u0536sste man auch \u0569\u0083\u0539\u0536ber Wiedergutmachungsleistungen reden, es gibt t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Diplomaten, die sogar eine R\u0569\u0083\u0539\u0536ckgabe von Immobilien<\/p>\n erw\u0569\u0083\u0539)gen.<\/p>\n Sie glauben, der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident sagt die Unwahrheit wegen des Geldes und einiger Immobilien?<\/p>\n Vermutlich. Es gibt allerdings auch viele Menschen in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, die nicht \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Beweislage informiert sind.<\/p>\n Was ist also mit Erdogan?<\/p>\n Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Dokumente kennt. Ich denke aber auch, er will sie gar nicht kennen.<\/p>\n Welche Dokumente w\u0569\u0083\u0539\u0536rden ihn denn \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugen?<\/p>\n Viele internationale Diplomaten berichteten aus den Gebieten, wo 1915 die Massaker stattfanden, an ihre Botschaften. Diese Berichte sind alle zug\u0569\u0083\u0539)nglich und zum Gro\u0569\u0083\u056a\u0534teil sogar ver\u0569\u0083\u0539\u0533ffentlicht. Allein die Berichte des Johannes Lepsius, dessen Archiv wir aufbauen, reichen aus, um sich von den Ausma\u0569\u0083\u056a\u0534en des Verbrechens zu \u0569\u0083\u0539\u0536berzeugen. Lepsius hat schon den fr\u0569\u0083\u0539\u0536heren V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord 1894 bis 1896 dokumentiert, als bis zu 300 000 Armenier im Osmanischen Reich ermordet wurden. Diese erste Dokumentation tr\u0569\u0083\u0539)gt bezeichnenderweise den Titel:\u0569\u0082\u0539\u00a0Armenien und Europa. Eine Anklageschrift wider die christlichen Gro\u0569\u0083\u056a\u0534m\u0569\u0083\u0539)chte und ein Aufruf an das<\/p>\n christliche Deutschland.<\/p>\n sz-magazin.sueddeutsche.de<\/p>\n se more video<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=4MtSaoEZLvQ&feature=related<\/a>-1<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=4fQYOB8XKtI&feature=related<\/a>-2<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=Iv9ExBlYViw&feature=related<\/a>-3<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=_Uve2Q_8fq0&feature=related<\/a>-4<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=T_Is7PwSzDU&feature=related<\/a>-5<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=MI_l2_iQqtw&feature=related<\/a> -6<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=GeTdzPziJhI&feature=related<\/a> -7<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=hAGPDgs5sgk&feature=related<\/a>-8<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=PmB9MXH2d4I&feature=related<\/a>-9<\/p>\n http:\/\/www.youtube.com\/watch?v=DV8JsHGiN5Q&feature=related<\/a>-10<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" SZ-Magazin: Herr Goltz, Schriftsteller und Journalisten, die sich zum V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an Armeniern \u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534erten, wurden in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei angeklagt \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie\u0569\u0082\u0539\u00a0Orhan Pamuk \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c oder ermordet \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie der Journalist Hrant Dink. 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