{"id":16649,"date":"2015-05-06T18:32:33","date_gmt":"2015-05-06T18:32:33","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=16649"},"modified":"2015-05-06T18:32:33","modified_gmt":"2015-05-06T18:32:33","slug":"uber-den-antrag-der-linksfraktion-im-bundestag-zum-100-jahrestag-des-volkermords-an-den-armeniern","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=16649","title":{"rendered":"\u0569\u0083\u056a\u0093ber den Antrag der Linksfraktion im Bundestag zum 100. Jahrestag des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern"},"content":{"rendered":"

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\"Toros<\/a>Am 24. April fand anl\u0569\u0083\u0539)sslich des 100. Jahrestags des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern eine Debatte im Bundestag statt. Die Regierungskoalition, die Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen und die Linkspartei hatten jeweils einen eigenen Antrag eingebracht. Drei unterschiedliche Antr\u0569\u0083\u0539)ge zu einem Thema, bei dem erwartet werden konnte, dass alle Bundestagsfraktionen sich vorab auf einen gemeinsamen Antrag verst\u0569\u0083\u0539)ndigen und das Verbrechen als V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord anerkennen. Der Papst hatte es wenige Tage zuvor so genannt, das Europ\u0569\u0083\u0539)ische Parlament ebenfalls. Aber die Regierungskoalition wollte es nicht so bezeichnen. In seinem Kommentar im Spiegel-Online Magazin warf Severin Weiland ihnen Wortklauberei und Wortakrobatik vor.(1)\u0569\u0082\u0539\u00a0 F\u0569\u0083\u0539\u0536r die gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Koalition gegen die Anerkennung scheint dies der einzig verbliebene Ausweg gewesen zu sein, um sich vor einer eindeutigen Stellungnahme zu dr\u0569\u0083\u0539\u0536cken.<\/span><\/p>\n

Deutsche Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsmakler<\/h3>\n

Bei den Oppositionsparteien sah es anders aus. Der Antrag der Linken tr\u0569\u0083\u0539)gt die \u0569\u0083\u056a\u0093berschrift: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537100. Jahresgedenken an den V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armenierinnen und Armeniern 1915\/16 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c Deutschland muss zur Aufarbeitung und Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung beitragen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093.(2)\u0569\u0082\u0539\u00a0 Die Linke hat sich vielleicht von der \u0569\u0083\u056a\u0093berschrift des Bundestagsbeschlusses vom Juni 2005 inspirieren lassen, wo es hei\u0569\u0083\u056a\u0534t, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Deutschland muss zur Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armeniern beitragen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093.<\/p>\n

\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537In Gesellschaft und Politik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, so steht es in Wikipedia zu lesen,\u0569\u0082\u0539\u00a0 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537wird Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung als ein m\u0569\u0083\u0539\u0533glicher Bestandteil einer Vergangenheitsbew\u0569\u0083\u0539)ltigung und\/oder Konfliktregelung betrachtet.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Deutsche Politiker sind aber offenbar der \u0569\u0083\u056a\u0093berzeugung, dass Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung ein ganz entscheidender Bestandteil der Vergangenheitsbew\u0569\u0083\u0539)ltigung ist und sie bereits vor einer Anerkennung des Verbrechens stattfinden kann. Sie sind besessen von dem Wunsch Armenier und T\u0569\u0083\u0539\u0536rken oder genauer eigentlich: die Republik T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei mit der Republik Armenien zu vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnen. Ob diese \u0569\u0083\u0539\u0536berhaupt erwarten, dass Deutschland sie miteinander vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnt oder einen Beitrag zur Aufarbeitung leistet, interessiert deutsche Politiker nicht. Sie wollen zeigen, dass ihr Staat in der Frage der Aufarbeitung und Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung vorbildliches geleistet hat und somit gewisserma\u0569\u0083\u056a\u0534en pr\u0569\u0083\u0539)destiniert ist, in Fragen der Aufarbeitung von historischen Verbrechen und der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung behilflich zu sein. Und indem die Bundestagsparteien auf eine Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung dr\u0569\u0083\u0539)ngen, versuchen sie den zu erwartenden Unmut Ankaras zumindest etwas abzufedern.<\/p>\n

Der Bundestag, so der Wunsch der Linken, soll die Bundesregierung damit beauftragen, der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung geeignete Ma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen vorzuschlagen sowie finanziell zu unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Ist die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, die sich die zweitgr\u0569\u0083\u0539\u0533\u0569\u0083\u056a\u0534te Nato-Armee leistet und j\u0569\u0083\u0539)hrlich Milliarden f\u0569\u0083\u0539\u0536r einen Krieg gegen die Kurden f\u0569\u0083\u0539\u0536hrt, auf deutsche Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungssubventionen angewiesen? Ma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen vorschlagen und Geld geben ist die bekannte Allzweckformel, mit der deutsche Politiker glauben, alle Probleme l\u0569\u0083\u0539\u0533sen zu k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen. In den K\u0569\u0083\u0539\u0533pfen parlamentarischer Politb\u0569\u0083\u0539\u0536rokraten sind \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 und Geld der Universalschl\u0569\u0083\u0539\u0536ssel zur L\u0569\u0083\u0539\u0533sung aller Probleme.<\/p>\n

Alle Bundestagsfraktionen sind sich offensichtlich einig: Deutschland hat nach seiner \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unr\u0569\u0083\u0539\u0536hmliche Rolle\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 vor 100 Jahren jetzt eine r\u0569\u0083\u0539\u0536hmliche Rolle als Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsmakler zu \u0569\u0083\u0539\u0536bernehmen. Statt sich den seit Jahren vorgetragenen penetranten Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsappellen der anderen Parteien anzuschlie\u0569\u0083\u056a\u0534en, h\u0569\u0083\u0539)tten die Linken bereits in der \u0569\u0083\u056a\u0093berschrift einen anderen klaren Akzent setzen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen, indem sie z.B. schreiben: Deutschland muss das V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern anerkennen.<\/p>\n

Waren nur \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537anatolische\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Armenier die Opfer?<\/h3>\n

Bereits am Anfang des Antragstextes wird die mangelhafte Kenntnis der Autoren deutlich: Wer von der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Vernichtung der armenischen Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung Anatoliens\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 spricht, der wei\u0569\u0083\u056a\u0534 offenbar nicht, dass von den Deportationen und Massakern eben nicht nur die Armenier in \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Anatolien\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 betroffen waren, sondern auch die im europ\u0569\u0083\u0539)ischen Teil des Osmanischen Reiches. Die geographische Bezeichnung Anatolien bezieht sich genaugenommen nur auf die westliche H\u0569\u0083\u0539)lfte des asiatischen Teils der heutigen Republik T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei. Diese Bezeichnung wurde nach Gr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung der Republik T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei 1923 auch auf die Gebiete ausgedehnt, die als Westarmenien oder Nordkurdistan bzw. Nordmesopotamien gelten. Die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkisierung des Staates schloss auch die \u0569\u0083\u0549\u0080\u009enderung der traditionellen Ortsnamen ein: Nach 1923 wurden alle Ortsnamen ge\u0569\u0083\u0539)ndert, die einen R\u0569\u0083\u0539\u0536ckschluss auf die nichtt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Einwohner erlaubt h\u0569\u0083\u0539)tten.<\/p>\n

Wer von der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Vernichtung der armenischen Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung Anatoliens\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 spricht, ignoriert die Tatsache, dass z.B. 30.000 Armenier aus der Hauptstadt Konstantinopel deportiert wurden, dass die Armenier der an der bulgarischen Grenze gelegenen Stadt Edirne oder aus anderen Teilen West-Thrakiens von der Deportationen nicht verschont blieben. Vom Vernichtungsplan des jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regimes waren also Armenier in allen Teilen des Osmanischen Reiches betroffen, auch die, die im europ\u0569\u0083\u0539)ischen Teil lebten.<\/p>\n

T\u0569\u0083\u0539\u0536rkische \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Homogenisierungspolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 und deutsche \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schutzmacht\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/h3>\n

In Punkt drei des Antrags ist die Rede von der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Homogenisierungspolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung. Was unter \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Homogenisierungspolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 zu verstehen ist, kann nur vermutet werden. Doch abgesehen davon ist dieser Begriff schwammig \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c und verharmlosend. Nach welchen Kriterien sollte \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537homogenisiert\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 werden? Religion? Ethnie? Oder beides? Eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Homogenisierungspolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 muss nicht zwangsl\u0569\u0083\u0539)ufig die physische Vernichtung von 1,5 Mio. Menschen bedeuteten. V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord ist ein Mittel der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Homogenisierung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 eines Staates, aber eben nicht das einzige Mittel. Dem jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regime ging es konkret darum, die armenische Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung auszul\u0569\u0083\u0539\u0533schen. Unter ihren Nachfolgern wurde dann das kulturelle Erbe der Armenier, fast vollst\u0569\u0083\u0539)ndig zerst\u0569\u0083\u0539\u0533rt oder dem Verfall \u0569\u0083\u0539\u0536berlassen.<\/p>\n

In Punkt drei wird Deutschland als \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schutzmacht\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 des Osmanischen Reiches bezeichnet.
\nGegen wen wollte Deutschland seinen Kriegsverb\u0569\u0083\u0539\u0536ndeten sch\u0569\u0083\u0539\u0536tzen? Hier scheinen die Autoren des Antrags nicht verstanden zu haben, dass das jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regime ganz bewusst ein Kriegsb\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis mit Deutschland eingegangen war, um einerseits ungehindert seinen gewaltsamen T\u0569\u0083\u0539\u0536rkisierungsplan des Landes und andererseits expansionistische Ziele zu verwirklichen: Die Vereinigung der im Kaukasus oder Mittelasien lebenden Turkv\u0569\u0083\u0539\u0533lker. Eine konkrete Bedrohung durch andere Gro\u0569\u0083\u056a\u0534m\u0569\u0083\u0539)chte bestand vor Abschluss des deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Geheimvertrags am 2. August 1914 nicht. Deutschland wurde vom extrem nationalistischen Regime in Konstantinopel nie als eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schutzmacht\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 betrachtet. Das deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Kriegsb\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis war ein Aggressionsb\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis, das auf Expansion ausgerichtet war, wobei sich die Expansion des Osmanischen Reiches sich vor allem gegen das zaristische Russland richtete.<\/p>\n

Hilfsbereite Linke wollen Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung und Ausgleich<\/h3>\n

Die Linke fordert von der Bundesregierung, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537dabei mitzuhelfen, dass zwischen T\u0569\u0083\u0539\u0536rkinnen und T\u0569\u0083\u0539\u0536rken sowie Armenierinnen und Armeniern ein Ausgleich durch Aufarbeitung, Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnen und Verzeihen historischer Schuld erreicht wird\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Was ist unter einem \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ausgleich\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 zu verstehen? Die Forderung nach einer Aufarbeitung betrifft die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei bzw. die T\u0569\u0083\u0539\u0536rken, die seit 100 Jahren das Verbrechen leugnen. Sie haben sich das Land und das Eigentum der gewaltsam angeeignet. Daf\u0569\u0083\u0539\u0536r m\u0569\u0083\u0539\u0536ssten sie einen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ausgleich\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 leisten. Verzeihen ist eine individuelle Angelegenheit, d.h. jeder Armenier kann, nachdem die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei das Verbrechen anerkannt hat, selber frei entscheiden, ob er der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei verzeiht.
\nVor einigen Jahren wurde in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei eine Kampagne \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ich entschuldige mich\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 initiiert,\u0569\u0082\u0539\u00a0 die von einigen Tausend B\u0569\u0083\u0539\u0536rgern unterschrieben wurde. Ein Armenier k\u0569\u0083\u0539\u0533nnte also die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Entschuldigung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 der Unterzeichner annehmen oder nicht. Bleibt also die Frage, was denn die Armenier \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537ausgleichen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 sollen.\u0569\u0082\u0539\u00a0 Diese Frage m\u0569\u0083\u0539\u0536ssten diejenigen beantworten, die von einem \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ausgleich\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 sprechen.<\/p>\n

In Punkt acht fordert die Linken von der Bundesregierung \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537dabei mitzuhelfen, dass die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Armenien ihre fr\u0569\u0083\u0539\u0536heren Bem\u0569\u0083\u0539\u0536hungen zur Normalisierung der zwischenstaatlichen Beziehungen wieder aufnehmen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Die Republik Armenien war bereit, in der V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordfrage ein Zugest\u0569\u0083\u0539)ndnis zu machen, um die Beziehungen mit der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei zu normalisieren. Die im Beisein des russischen Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministers Lawrow, der US-Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministerin Clinton und es EU-\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministers\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Javier Solana am 10. Oktober 2009 in Z\u0569\u0083\u0539\u0536rich unterzeichneten Protokolle wurden nicht umgesetzt, weil wenige Tage nach der Unterzeichnung die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung pl\u0569\u0083\u0539\u0533tzlich von Jerewan Zugest\u0569\u0083\u0539)ndnisse in der Karabach-Frage verlangte. Die Normalisierung scheiterte also daran, dass Ankara f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Ratifizierung der Protokolle im Nachhinein Bedingungen\u0569\u0082\u0539\u00a0 aufstellte. Entweder ist den Linken nicht bekannt, dass der damalige Regierungschef Erdogan verantwortlich war f\u0569\u0083\u0539\u0536r das Scheitern der Normalisierungsbem\u0569\u0083\u0539\u0536hungen oder bestimmte Kreise innerhalb der Fraktion wollten aus bestimmten Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nden eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Ausgewogenheit\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093.<\/p>\n

Armenische \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 mit Wachmanschaft<\/h3>\n

Die Merkw\u0569\u0083\u0539\u0536rdigkeiten setzen sich fort in der Begr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung des Antrags, der sich liest wie ein \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c arg misslungener \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c Abriss der Geschichte des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords von 1915. Da hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es z.B.: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Armenische Frauen, Kinder und Alte wurden ab Fr\u0569\u0083\u0539\u0536hjahr 1915 nicht nur aus den frontnahen Gebieten im Osten, sondern aus Gesamtanatolien deportiert und auf Todesm\u0569\u0083\u0539)rsche durch die syrische W\u0569\u0083\u0539\u0536ste geschickt.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Im darauf folgenden Satz steht: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks waren h\u0569\u0083\u0539)ufig das Ziel von vorab informierten Banden, die die Deportierten zum Teil unter Beteiligung der sie begleitenden Wachmannschaften auspl\u0569\u0083\u0539\u0536nderten und niedermetzelten. Minderj\u0569\u0083\u0539)hrige M\u0569\u0083\u0539)dchen und Jungen wurden hierbei oft entf\u0569\u0083\u0539\u0536hrt und versklavt.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Zuerst hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es, die Armenier wurden deportiert und auf Todesm\u0569\u0083\u0539)rsche geschickt, dann ist in folgenden Satz pl\u0569\u0083\u0539\u0533tzlich die Rede von \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. An einer weiteren Stelle hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es, die armenischen Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung sei \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537vertriebenen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 worden. Die Linken scheinen sich entweder nicht dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber im Klaren zu sein, was 1915 passierte oder es wurde aus bestimmten Interessen ganz bewusst unklar formuliert.<\/p>\n

Diese kurze Passage in der Begr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung wirft viele Fragen auf: Lungerten mitten im Krieg \u0569\u0083\u0539\u0536berall \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Banden\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 umher, die nur darauf warteten, informiert zu werden, wo sie armenische \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 \u0569\u0083\u0539\u0536berfallen, niedermetzeln und Minderj\u0569\u0083\u0539)hrige in die Sklaverei verschleppen konnten? Offenbar sollten die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 wohlbeh\u0569\u0083\u0539\u0536tet von Wachmannschaften in die W\u0569\u0083\u0539\u0536ste geleitet werden, aber irgendwie informierte Banden haben dies zu verhindern gewusst. Kann unter diesen Umst\u0569\u0083\u0539)nden dem jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regime vorgeworfen werden, dass die Wachmannschaften sich den Banden angeschlossen haben, um zu morden, zu vergewaltigen und zu pl\u0569\u0083\u0539\u0536ndern statt ihren \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstreck\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 zu besch\u0569\u0083\u0539\u0536tzen? Hier dr\u0569\u0083\u0539)ngen sich Fragen \u0569\u0083\u0539\u0536ber Fragen auf.<\/p>\n

Anwohnheiten einer Oppositionpartei: Forderungen aufstellen und eigene Vers\u0569\u0083\u0539)umnisse verschweigen<\/h3>\n

Die im Antrag der Linken enthaltenen Fehler zeugen von der mangelhaften Kenntnis der Abgeordneten oder ihrer zust\u0569\u0083\u0539)ndigen Mitarbeiter \u0569\u0083\u0539\u0536ber das Thema. Zehn Jahre nach dem Bundestagsbeschluss fordert die Linke, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537die Aufnahme des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordthemas in die Curricula des Schulunterrichts\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Eine wichtige Forderung, die zwar bereits 2005 aufgestellt, aber von Konferenz der Kultusminister der Bundesl\u0569\u0083\u0539)nder nie von der Konferenz der Kultusminister der Bundesl\u0569\u0083\u0539)nder umgesetzt wurde. In den Bundesl\u0569\u0083\u0539)ndern, wo die Linke an der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Regierungsverantwortung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 beteiligt war oder ist, hat sie auch nichts unternommen hat, damit das Thema V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern im Schulunterricht behandelt wird.<\/p>\n

Fazit<\/h3>\n

Die Linksfraktion h\u0569\u0083\u0539)tte in einem kurzen und klar formulierten Antrag sich abgrenzen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen von den Antr\u0569\u0083\u0539)gen der Regierungskoalition oder der Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen. Stattdessen wurde viel \u0569\u0083\u056a\u0093berfl\u0569\u0083\u0539\u0536ssiges in den Antrag hineingetextet, der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsgedanke \u0569\u0083\u0539\u0536berm\u0569\u0083\u0539)\u0569\u0083\u056a\u0534ig betont und im Begr\u0569\u0083\u0539\u0536ndungsteil sind zahlreiche Fehler und Widerspr\u0569\u0083\u0539\u0536chliches enthalten. Der Antrag der Linken bleibt im Wesentlichen im Rahmen des Beschlusses von 2005, teilweise wurden Passagen daraus fast wortw\u0569\u0083\u0539\u0533rtlich \u0569\u0083\u0539\u0536bernommen. Der Wert des insgesamt schwach und fehlerhaft formulierten Antrags der Linksfraktion liegt in einem einzigen Satz: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Der Deutsche Bundestag bewertet die von der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung des Osmanischen Reichs systematisch geplante und organisierte Vernichtung der armenischen Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung als V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord nach der UN-Konvention \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Bestrafung und Verh\u0569\u0083\u0539\u0536tung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords von 1948.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Die Nachkommen derer, die in\u0569\u0082\u0539\u00a0 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Fl\u0569\u0083\u0539\u0536chtlingstrecks\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, besch\u0569\u0083\u0539\u0536tzt von pflichtbewussten t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Wachmannschaften, ihre Heimat lebend verlassen durften, sollten zumindest vielleicht diesen einen Satz im Antrag der Linksfraktion w\u0569\u0083\u0539\u0536rdigen.<\/p>\n

Toros Sarian<\/p>\n

1 http:\/\/www.spiegel.de\/politik\/deutschland\/armenien-koalition-meidet-das-direkte-wort-voelkermord-a-1029564.html<\/a><\/p>\n

2 http:\/\/dip21.bundestag.de\/dip21\/btd\/18\/043\/1804335.pdf<\/a><\/p>\n

spyurk.de<\/p>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

    Am 24. April fand anl\u0569\u0083\u0539)sslich des 100. Jahrestags des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern eine Debatte im Bundestag statt. Die Regierungskoalition, die Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen und die Linkspartei hatten jeweils einen eigenen Antrag eingebracht. Drei unterschiedliche […]<\/a><\/p>\n<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>","protected":false},"author":1,"featured_media":16650,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kadence_starter_templates_imported_post":false,"footnotes":""},"categories":[8,10],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/16649"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=16649"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/16649\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/16650"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=16649"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=16649"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=16649"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}