{"id":14405,"date":"2013-11-03T19:57:51","date_gmt":"2013-11-03T19:57:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=14405"},"modified":"2013-11-03T19:57:51","modified_gmt":"2013-11-03T19:57:51","slug":"uber-die-hintergrunde-und-folgen-eines-von-deutschland-finanzierten-versohnungsprojekts","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=14405","title":{"rendered":"\u0569\u0083\u056a\u0093ber die Hintergr\u0569\u0083\u0539\u0536nde und Folgen eines von Deutschland finanzierten Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekts"},"content":{"rendered":"

Toros Sarian<\/p>\n\n\n\n
\u0569\u0083\u056a\u0093ber die Hintergr\u0569\u0083\u0539\u0536nde und Folgen eines von Deutschland finanzierten Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekts<\/td>\n\"PDF\"<\/a><\/td>\n\"Drucken\"<\/a><\/td>\n\"E-Mail\"<\/a><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n\n\n\n\n
Samstag, den 02. November 2013 um 15:01 Uhr<\/td>\n<\/tr>\n
Im Plenum des Bundestags wurde im April 2005 \u0569\u0083\u0539\u0536ber ein Thema debattiert, das in Deutschland lange Zeit verdr\u0569\u0083\u0539)ngt worden war: Der Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich. Der damalige Bundestags-Vizepr\u0569\u0083\u0539)sident Norbert Lammert beendete die Debatte mit den Worten, die Abgeordneten seien ihrer \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Aufgabe als Vertretung des deutschen Volkes und als politisches Forum der Nation in besonderer Weise gerecht geworden”. In einem zwei Monate sp\u0569\u0083\u0539)ter von allen Fraktionen unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzen Antrag wurde gefordert, dass Deutschland einen Beitrag zur Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armeniern leisten m\u0569\u0083\u0539\u0536sse. Inzwischen ist klar erkennbar, wie die deutsche Regierung ihre Aufgabe \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537in besonderer Weise” erf\u0569\u0083\u0539\u0536llt hat.<\/p>\n

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Genozid-Leugnung unter dem Deckmantel der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung<\/h2>\n

W\u0569\u0083\u0539)hrend der ZAD immer noch auf die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537l\u0569\u0083\u0539)ngst \u0569\u0083\u0539\u0536berf\u0569\u0083\u0539)llige Anerkennung” des Genozids hofft, betrachtet die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei das Thema mit dem Bundestagsbeschluss f\u0569\u0083\u0539\u0536r erledigt \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c erledigt im Sinne Ankaras. Mit der Forderung des Bundestags nach einer \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenischen Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung” hat die Regierung in Ankara keine Probleme; sie ist bereit f\u0569\u0083\u0539\u0536r eine Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung, aber das Verbrechen von 1915 will sie nicht als Genozid anerkennen.<\/p>\n

Genauso sehen es die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Genozid-Leugner in Deutschland: Prof. Hakki Keskin, einer ihrer bekanntesten Vertreter, der 2005 vom damaligen PDS-Chef Lothar Bisky in den Bundestag gehievt wurde, formulierte es so: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Mir ging und geht es stets darum, bei diesem Thema zur Versachlichung der Diskussion und zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung beizutragen. Damit verfolge ich die Zielstellung, die beiderseitige Geschichtsaufarbeitung und den Gedanken der Auss\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen beiden V\u0569\u0083\u0539\u0533lkern zu f\u0569\u0083\u0539\u0533rdern.” Auss\u0569\u0083\u0539\u0533hnung, so lautete das Zauberwort f\u0569\u0083\u0539\u0536r Genozid-Leugner wie dem Chef-Lobbyisten der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei in der damaligen Linksfraktion. Bisky, Gysi und Ramelow erwarteten von ihrem Genosse nicht die Anerkennung des Genozids, sondern nur, dass er die Forderung nach Auss\u0569\u0083\u0539\u0533hnung unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzt.<\/p>\n

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Das Ausw\u0569\u0083\u0539)rtige Amt als gro\u0569\u0083\u056a\u0534z\u0569\u0083\u0539\u0536giger Sponsor: 1,4 Mio. Euro f\u0569\u0083\u0539\u0536r die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenische Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung<\/h2>\n

Die Folgen des Bundestagsbeschlusses auf die Genozidfrage blieben bis heute unklar. Allm\u0569\u0083\u0539)hlich lassen sich aus den zug\u0569\u0083\u0539)nglichen Informationen die Puzzleteile zusammenf\u0569\u0083\u0539\u0536gen und die ganze politische Dimension wird so immer deutlicher.<\/p>\n

\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Deutschland muss zur Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armeniern beitragen”, so lautete die Hauptforderung des Beschlusses. Die Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (DieLinke) richtete im August dieses Jahres eine kurze schriftliche Frage an die Regierung, um zu erfahren, welche konkreten Projekte zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Genozids mit Bundesmittel gef\u0569\u0083\u0539\u0533rdert wurden.<\/p>\n

Die Staatsministerin im Ausw\u0569\u0083\u0539)rtigem Amt, Cornelia Pieper, gab eine detaillierte Antwort, in der u.a. hei\u0569\u0083\u056a\u0534t: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Auf der Grundlage des in Ihrer Frage genannten Antrags des Deutschen Bundestages vom 15. Juni 2005 hat die Bundesregierung, vertreten durch den Beauftragten der Bundesregierung f\u0569\u0083\u0539\u0536r Kultur und Medien, Mittel in H\u0569\u0083\u0539\u0533he von rund 410 000 Euro f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Einrichtung und Programmgestaltung des Lepsiushauses Potsdam als deutscharmenisch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Forschungs- und Begegnungsst\u0569\u0083\u0539)tte zur Verf\u0569\u0083\u0539\u0536gung gestellt. Die Bundesregierung begleitet den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenischen Ann\u0569\u0083\u0539)herungsprozess durch F\u0569\u0083\u0539\u0533rderung grenz\u0569\u0083\u0539\u0536berschreitender Aktivit\u0569\u0083\u0539)ten von Nichtregierungsorganisationen und der deutschen politischen Stiftungen. In diesem Sinne f\u0569\u0083\u0539\u0533rderte das Ausw\u0569\u0083\u0539)rtige Amt von 2009 bis 2013 mit insgesamt 1,4 Mio. Euro ein Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt des Instituts f\u0569\u0083\u0539\u0536r Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (dvv international) mit dem Titel \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Speaking to One Another”<\/a>, das Begegnungen zwischen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen und armenischen Studierenden und die gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte in Form von Seminaren, Publikationen und Ausstellungen zum Inhalt hatte. Der Auftritt des Armenisch-T\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Jugendorchesters im Rahmen des Young-Euro-Classic-Festivals in Berlin im August 2012 wurde vom Ausw\u0569\u0083\u0539)rtigen Amt mit 25 000 Euro gef\u0569\u0083\u0539\u0533rdert. Das Ausw\u0569\u0083\u0539)rtige Amt hat zudem im November 2012 eine Themenreise f\u0569\u0083\u0539\u0536r t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Journalisten und Multiplikatoren zum Thema \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Das schwierige Erbe der Vergangenheit” mit Begegnungen und Gespr\u0569\u0083\u0539)chen zu den Themen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Staat und Erinnerung”, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Bew\u0569\u0083\u0539)ltigung der nationalsozialistischen Vergangenheit” sowie \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Flucht und Vertreibung” durchgef\u0569\u0083\u0539\u0536hrt und mit 24 000 Euro gef\u0569\u0083\u0539\u0533rdert.”<\/p>\n

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Die Rolle des Deutschen Volkshochschul-Verbands<\/h2>\n

Was eine Volkshochschule ist, d\u0569\u0083\u0539\u0536rfte allgemein bekannt sein; was verbirgt sich aber hinter dem Namen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Institut f\u0569\u0083\u0539\u0536r Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes”<\/a>? Auf der Webseite des Instituts werden die Aufgaben zusammenfassend so dargestellt: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Das dvv f\u0569\u0083\u0539\u0533rdert den europ\u0569\u0083\u0539)ischen und weltweiten Informations- und Fachaustausch zu Erwachsenenbildung und Entwicklung; leistet Unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzung beim Auf- und Ausbau von Strukturen der Jugend- und Erwachsenenbildung in Entwicklungs- und Transformationsl\u0569\u0083\u0539)ndern und bietet Fortbildung, Beratung und Medien f\u0569\u0083\u0539\u0536r das globale, interkulturelle und europapolitische Lernen.” Die Bundesregierung beauftragt also eine Einrichtung, die sich haupts\u0569\u0083\u0539)chlich mit internationaler Jugend- und Erwachsenenbildung befasst, um T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armenier miteinander zu vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnen.<\/p>\n

Das Institut ist kein Neuling in der Republik Armenien, es ist dort seit 2002 aktiv und \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537ist in den Bereichen Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen einer der wichtigsten Akteure im Land.” F\u0569\u0083\u0539\u0536r ihre bereits in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und der Republik Armenien t\u0569\u0083\u0539)tigen Mitarbeiter und Experten bot das mit 1,4 Mio. \u0569\u00a7\u0549\u0080\u009a\u0539- ausgestatte Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt neue Besch\u0569\u0083\u0539)ftigungsm\u0569\u0083\u0539\u0533glichkeiten.<\/p>\n

\nVers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen Armeniern und T\u0569\u0083\u0539\u0536rken oder zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Armenien?<\/h2>\n

Der Historiker Nikolaus Brauns, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke, machte in einem Interview<\/a> darauf aufmerksam, dass der Bundestagsbeschluss von der Regierung ganz anders interpretiert wird. Sie betrachtet \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armeniern”, eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Sache der betroffenen L\u0569\u0083\u0539)nder T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Armenien”. Deutschland geht es also nicht darum \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537T\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armenier” miteinander zu vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnen, sondern die Staaten \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Armenien”.<\/p>\n

Wenn die Bundesregierung die Genozidfrage als eine zwischen zwei Staaten zu regelnde Sache ansieht, dann spielt f\u0569\u0083\u0539\u0536r sie die armenische Diaspora keine Rolle. Die Nachkommen der \u0569\u0083\u056a\u0093berlebenden des Genozids, die \u0569\u0083\u0539\u0536berall auf der Welt verstreut leben, werden einfach ignoriert; dabei sind sie es, die sich seit Jahrzehnten f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Anerkennung des Verbrechens einsetzen. Dass inzwischen zahlreiche Parlamente den Genozid anerkannt haben, ist das Ergebnis eines langj\u0569\u0083\u0539)hrigen, unerm\u0569\u0083\u0539\u0536dlichen Kampfes der armenischen Diaspora<\/p>\n

In der Genozidfrage ist f\u0569\u0083\u0539\u0536r die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei die armenische Diaspora der Kontrahent, den sie bis heute einfach nicht zum Schweigen bringen konnte. Die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unvers\u0569\u0083\u0539\u0533hnliche” Diaspora soll ausgeschaltet und die Genozidfrage gemeinsam mit der Republik Armenien auf dem Wege der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung gel\u0569\u0083\u0539\u0533st werden. Ankaras Politik zielt darauf ab, die Genozidfrage zu einer zwischenstaatlichen Verhandlungssache zu machen. Auf die von ihr und Aserbaidschan in die Zange genommene Republik Armenien kann viel einfacher Druck ausge\u0569\u0083\u0539\u0536bt werden, nicht nur von der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, sondern auch von ihren Verb\u0569\u0083\u0539\u0536ndeten, wie eben Deutschland. Indem die deutsche Regierung die Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und der Republik Armenien in den Mittelpunkt stellte, hat sie der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei einen sehr wichtigen Gefallen erwiesen.<\/p>\n

Der interfraktionelle Antrag vom Juni 2005 entsprach \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie es in der Politik \u0569\u0083\u0539\u0536blich ist \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c einem ganz bestimmten politischen Kalk\u0569\u0083\u0539\u0536l. Die Entwicklung seit 2005 zeigt, dass unter dem Deckmantel der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung die Genozidfrage zu einer \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Sache zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Armenien” erkl\u0569\u0083\u0539)rt wurde \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c so wie es die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung wollte. Es geht nicht darum, das Verbrechen als Genozid zu bezeichnen, nicht darum, dass die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei ihre Leugnungspolitik aufgibt und den Genozid anerkennt, nicht darum, die berechtigten Forderungen der Armenier an die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei zu unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzen, sondern lediglich um die Frage, , wie man die zwei benachbarten Staaten miteinander vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnt.<\/p>\n

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Was wusste der Zentralrat der Armenier in Deutschland?<\/h2>\n

Die armenische Gemeinschaft in Deutschland scheint sich mit der Entwicklung seit 2005 abgefunden zu haben; nur gelegentlich erinnert der ZAD daran, dass der Bundestagsbeschluss nicht der Erwartung der Armenier entspricht: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die f\u0569\u0083\u0539\u0533rmliche Anerkennung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords durch die Bundesrepublik Deutschland ist unumg\u0569\u0083\u0539)nglich. Und sie ist l\u0569\u0083\u0539)ngst \u0569\u0083\u0539\u0536berf\u0569\u0083\u0539)llig”, hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es in einer Pressemitteilung vom 13. M\u0569\u0083\u0539)rz 2010. Und am 6. April 2011 fordert der Verband \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537die Abgeordneten des Deutschen Bundestages erneut auf, den osmanischen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern aus dem Jahre 1915 endlich formal im Sinne der UN-Konvention \u0569\u0083\u0539\u0536ber Verh\u0569\u0083\u0539\u0536tung und Bestrafung von V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord anzuerkennen.”<\/p>\n

In einem Informations-Flyer werden die Anerkennung des Genozids und eine Wiedergutmachung durch die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei als zentrale politische Ziele des ZAD genannt. Wenn seit 2009 so viel Geld in ein \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt” geflossen ist, stellt sich die Frage, ob der ZAD dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber informiert oder sogar daran beteiligt war. Wie bewertet der ZAD die Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekte der Bundesregierung? Hat der ZAD-Vorstand, der Kontakte zu bekannten CDU-Politikern wie Christoph Bergner oder Erika Steinbach unterh\u0569\u0083\u0539)lt, sich jemals danach erkundigt, was die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Bundestagsbeschluss plant oder durchf\u0569\u0083\u0539\u0536hrt? Oder hielten es diese CDU-Politiker nicht f\u0569\u0083\u0539\u0536r notwendig, den ZAD \u0569\u0083\u0539\u0536ber das Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt der Regierung zu informieren?<\/p>\n

Wer sich als Interessenvertretung der Armenier in Deutschland bezeichnet, muss ihr Auskunft geben \u0569\u0083\u0539\u0536ber die vielen Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem gro\u0569\u0083\u056a\u0534en Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt der Bundesregierung stellen. Wenn sie es nicht tut, dann liegt es an der armenischen Gemeinschaft vom ZAD eine Antwort zu verlangen.<\/p>\n

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Die Regierung in Yerevan auf der Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsschiene<\/h2>\n

Eine Institution, die seit 2002 in der Republik Armenien t\u0569\u0083\u0539)tig ist und in den \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Bereichen Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen einer der wichtigsten Akteure im Land” des Landes ist, unterh\u0569\u0083\u0539)lt sicherlich beste Kontakte zur Regierung. Das Ausw\u0569\u0083\u0539)rtige Amt und die dvv-international haben vermutlich in enger Zusammenarbeit mit armenischen Ministerien das Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt organisiert.<\/p>\n

Die Sarkisian-Regierung hat die ihr von Deutschland zugedachte Rolle in dem Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt bereitwillig \u0569\u0083\u0539\u0536bernommen und mitgespielt \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c sicherlich nicht nur aus politischen Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nden. Dabei h\u0569\u0083\u0539)tte sie von Anfang an unmissverst\u0569\u0083\u0539)ndlich klarstellen m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen, dass die Genozidfrage eben nicht nur eine Angelegenheit zwischen der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und der Republik Armenien ist, sondern auch die armenische Diaspora betrifft. Die Haltung Yerevans in dieser Angelegenheit zeigt erneut, dass es zwischen den armenischen Diaspora-Organisationen und der F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung der Republik Armenien keine Abstimmung gibt, und selbst von einen Konsens in der Genozidfrage kann keine Rede sein.<\/p>\n

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Vom Bundestagsbeschluss zu den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenischen Protokollen von Z\u0569\u0083\u0539\u0536rich<\/h2>\n

Ein Ziel der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Politik ist es, einen Keil zwischen die Diaspora und der Republik Armenien zu treiben; die Unterzeichnung der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenischen Protokolle in Z\u0569\u0083\u0539\u0536rich ist in diesem Zusammenhang sicherlich ein wichtiger Erfolg dieser Politik. Es mag wie ein Zufall erscheinen: 2009 begann das vom dvv-international geleitete Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt, w\u0569\u0083\u0539)hrend in Z\u0569\u0083\u0539\u0536rich das t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenische Protokoll unterzeichnet wurde.<\/p>\n

Es ist nicht bekannt, wann die Geheimverhandlungen begannen, die zu den Protollen von Z\u0569\u0083\u0539\u0536rich f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte. Ging die Initiative zu den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-armenischen Verhandlungen in der Schweiz etwa von der rot-gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen Regierung aus, die so den vom Bundestag geforderten deutschen Beitrag zur leisten wollte? Oder wurde w\u0569\u0083\u0539)hrend des Besuchs des damaligen Kanzlers Schr\u0569\u0083\u0539\u0533der in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei im Mai 2005 eine gemeinsame Strategie in der Genozidfrage vereinbart? Unter den westlichen Staaten war Deutschland wegen seiner \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unr\u0569\u0083\u0539\u0536hmlichen Rolle” w\u0569\u0083\u0539)hrend des Genozids besonders daran interessiert war, Wege zu finden, wie das Thema Genozid \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537gel\u0569\u0083\u0539\u0533st” werden konnte.<\/p>\n

Deutschland leistet gro\u0569\u0083\u056a\u0534z\u0569\u0083\u0539\u0536gig Entwicklungshilfe und deutsche Unternehmen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie z.B. die Cronomet Holding GmbH \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c sind wichtige Investoren in der Republik Armenien, die unter der Blockade der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei und Aserbaidschans schwer zu leiden hat. Die deutschen Realpolitiker wissen, welche Mittel sie haben, um sich durchzusetzen. Es fiel ihnen vermutlich nicht schwer, Yerevan von den Vorteilen einer Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung mit dem t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Nachbarstaat zu \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537\u0569\u0083\u0539\u0536berzeugen”.<\/p>\n

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Wie wird sich die Diaspora der neuen Situation stellen?<\/h2>\n

Die internationale Anerkennung des Genozids war immer die zentrale Forderung der armenischen Diaspora. Ob die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Armenier Lobby” f\u0569\u0083\u0539\u0536r den t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Staat eine ernsthafte Gefahr darstellte, mag unterschiedlich bewertet werden, aber Tatsache ist: Ohne den Kampf der Diaspora f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Anerkennung des Genozids w\u0569\u0083\u0539)re das Verbrechen l\u0569\u0083\u0539)ngst in Vergessenheit geraten, die Leugnungspolitik der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei h\u0569\u0083\u0539)tte gesiegt.<\/p>\n

Nachdem Deutschland die Anerkennungsfrage auf die Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsschiene umgeleitet hat, sieht sich die Diaspora einer v\u0569\u0083\u0539\u0533llig neuen Situation gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber. Sollen die armenischen Organisationen ihren Kampf um die Anerkennung es Genozids aufgeben und sich stattdessen dem Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt anschlie\u0569\u0083\u056a\u0534en? Soll z.B. der ZAD bei der Bundesregierung dagegen protestieren, dass keine armenischen Studenten aus Deutschland an den Workshops, Seminaren und Reisen teilgenommen haben, um sich mit t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Studenten \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Geschichte zu unterhalten?<\/p>\n

Auf europ\u0569\u0083\u0539)ischer Ebene m\u0569\u0083\u0539\u0536sste die von der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Armenischen Revolution\u0569\u0083\u0539)ren F\u0569\u0083\u0539\u0533deration” gelenkte \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537European Armenian Federation for Justice and Democracy” die Frage beantworten, wie sie zu dem von Deutschland finanzierten und von Ankara und Yerevan unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzen Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekt steht. Entweder haben die Verantwortlichen in der EAFJD keine Ahnung \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Entwicklung seit 2005 oder sie schweigen, weil sie nicht wissen, was sie angesichts der neuen Lage tun sollen. Die Vertreter der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Armenischen Sache” m\u0569\u0083\u0539\u0533chten die Basis lieber nicht mit der bitteren Tatsache konfrontieren, dass die Diaspora in der Genozidfrage inzwischen keine Rolle mehr spielt. Wenn die als \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unvers\u0569\u0083\u0539\u0533hnlich” kritisierten armenischen Verb\u0569\u0083\u0539)nde in der Diaspora akzeptieren, dass die Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnung anstelle der Anerkennungsforderung tritt, dann w\u0569\u0083\u0539\u0536rde dies einen Paradigmenwechsel in der Genozidfrage bedeuten<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Toros Sarian \u0569\u0083\u056a\u0093ber die Hintergr\u0569\u0083\u0539\u0536nde und Folgen eines von Deutschland finanzierten Vers\u0569\u0083\u0539\u0533hnungsprojekts Samstag, den 02. November 2013 um 15:01 Uhr Im Plenum des Bundestags wurde im April 2005 \u0569\u0083\u0539\u0536ber ein Thema debattiert, das in Deutschland […]<\/a><\/p>\n<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>","protected":false},"author":1,"featured_media":14406,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kadence_starter_templates_imported_post":false,"footnotes":""},"categories":[10],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/14405"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=14405"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/14405\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/14406"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=14405"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=14405"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=14405"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}