{"id":1383,"date":"2010-06-12T17:25:46","date_gmt":"2010-06-12T17:25:46","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=1383"},"modified":"2010-06-12T17:30:26","modified_gmt":"2010-06-12T17:30:26","slug":"schluss-mit-der-unterstutzung-der-turkischen-leugnungspolitik","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=1383","title":{"rendered":"SCHLUSS MIT DER UNTERST\u0569\u0083\u056a\u0093TZUNG DER T\u0569\u0083\u056a\u0093RKISCHEN LEUGNUNGSPOLITIK"},"content":{"rendered":"
\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

<\/span><\/span>W\u0569\u0083\u0539)hrend des 1. Weltkrieges fielen 1,5 Millionen Armenier sowie hunderttausende von Assyrern-<\/p>\n

Aram\u0569\u0083\u0539)ern einem von der nationalistischen Regierung des Osmanischen Reiches geplanten und<\/p>\n

durchgef\u0569\u0083\u0539\u0536hrten V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord zum Opfer. Das Europ\u0569\u0083\u0539)ische Parlament hatte in einer Entschlie\u0569\u0083\u056a\u0534ung im<\/p>\n

Juni 1987 festgestellt, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537dass die tragischen Ereignisse, die von 1915-17 stattgefunden und sich gegen<\/p>\n

die Armenier des Osmanischen Reiches gerichtet haben, V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im Sinne der von der<\/p>\n

Vollversammlung der UNO am 9. Dezember 1948 angenommenen Konvention zur Verhinderung und<\/p>\n

Verfolgung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordverbrechens sind\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Seitdem haben zahlreiche weitere Parlamente das<\/p>\n

Verbrechen als V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an-erkannt. Zahlreiche internationale Institutionen und bekannte<\/p>\n

Wissenschaftler haben die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung immer wieder vergeblich aufgefordert, ihre<\/p>\n

Leugnungspolitik zu beenden und alle staatlichen Behinderungen und Einschr\u0569\u0083\u0539)nkungen zu beseitigen,<\/p>\n

damit eine kritische und offene Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Geschichte<\/p>\n

stattfinden kann.<\/p>\n

Die Mitschuld Deutschlands am V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im Osmanischen Reich wird inzwischen offen<\/p>\n

eingestanden. In der Bundestagsdebatte am 21. April 2005 sagte der Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen-Abgeordnete Fritz Kuhn:<\/p>\n

\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Wir haben deswegen nicht nur ein Mitwissen, sondern auch eine Mitschuld.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Auch der CDUAbgeordnete<\/p>\n

Friedbert Pfl\u0569\u0083\u0539\u0536ger versicherte in seiner Rede, dass die Deutschen sich der<\/p>\n

\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Mitverantwortung des Deutschen Reiches f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Massaker an den Armeniern bewusst\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 seien.<\/p>\n

\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Auch Deutschland, das mit zur Verdr\u0569\u0083\u0539)ngung der Verbrechen am armenischen Volk bei-getragen hat,<\/p>\n

ist in der Pflicht, sich der eigenen Verantwortung zu stellen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es im Bundestagsbeschluss vom 15.<\/p>\n

Juni 2005. F\u0569\u0083\u0539\u0536nf Jahre danach stellt sich die Frage nach den Folgen dieses Beschlusses und auch danach,<\/p>\n

welchen Standpunkt die Bundesregierung in der Frage des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords im Osmanischen Reich vertritt.<\/p>\n

Nur die Linksfraktion im Bundestag hat in den vergangenen Jahren in mehreren Kleinen Anfragen an<\/p>\n

die Bundesregierung das Thema aufgegriffen (Bundestags-Drucksachen, 16\/4750, 16\/9956, 17\/687 und<\/p>\n

17\/1798). Aus den Antworten wird deutlich, dass die Haltung der Bundesregierung in der Frage des<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern mit denen der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung weitgehend \u0569\u0083\u0539\u0536bereinstimmt. Das<\/p>\n

Verbrechen an den Armeniern im Osmanischen Reich wurde bis heute von keiner Bundesregierung als<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord bewertet.<\/p>\n

Im Zusammenhang mit dem Einsatz von zehntausenden Armeniern, die von deutschen Unternehmen<\/p>\n

beim Bau der Bagdad-Bahn eingesetzt wurden, spricht die Bundesregierung von \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537angeblichen<\/p>\n

Zwangsarbeitern\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093! Nach Ansicht der Bundesregierung k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen die Massaker und Deportationen nicht<\/p>\n

auf der Grundlage der UN-V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordkonvention von 1948 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c sie trat in Deutschland erst im Februar<\/p>\n

1955 in Kraft \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c als V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord gewertete werden, weil diese nicht r\u0569\u0083\u0539\u0536ckwirkend g\u0569\u0083\u0539\u0536ltig sei. Vertritt die<\/p>\n

Bundesregierung etwa auch die Ansicht, dass das Verbrechen an den europ\u0569\u0083\u0539)ischen Juden nicht als<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im Sinne der V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordkonvention bewertet werden kann, weil der Tatbestand des<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords erst einige Jahre sp\u0569\u0083\u0539)ter normiert wurde?<\/p>\n

Der Friedensnobelpreistr\u0569\u0083\u0539)ger Elie Wiesel, ein \u0569\u0083\u056a\u0093berlebender der Shoah, nannte das von der<\/p>\n

jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung durchgef\u0569\u0083\u0539\u0536hrte Verbrechen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537den ersten V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord des 20. Jahrhunderts\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Er<\/p>\n

sagte in einer Rede am 27. Januar 2000 im Bundestag: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Wer sich dazu herbei-l\u0569\u0083\u0539)sst, die Erinnerung an<\/p>\n

die Opfer zu verdunkeln, der t\u0569\u0083\u0539\u0533tet sie ein zweites Mal.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n

Indem die Bundesregierung\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

\u0569\u0082\u0539\u00a0die Position der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung \u0569\u0083\u0539\u0536bernimmt,\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

die Entschlie\u0569\u0083\u056a\u0534ung des Europ\u0569\u0083\u0539)ischen Parlaments und anderer Parlamente ignoriert,\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

die Auffassung vertritt, dass durch eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Historikerkommission\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 gekl\u0569\u0083\u0539)rt werden m\u0569\u0083\u0539\u0536sste, was f\u0569\u0083\u0539\u0536reine \u0569\u0083\u0539\u0536berw\u0569\u0083\u0539)ltigende Mehrheit in der Wissenschaft l\u0569\u0083\u0539)ngst klar ist,<\/p>\n

von \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537angeblichen Zwangsarbeitern\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 beim Bau der Bagdad-Bahn spricht,t\u0569\u0083\u0539\u0533tet sie die Opfer des Verbrechens von 1915 ein zweites Mal. Diese Haltung zeugt zugleich von einer<\/p>\n

Missachtung der Ideen der europ\u0569\u0083\u0539)ischen Erinnerungskultur. Die Haltung der Bundesregierung ist<\/p>\n

genauso \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unr\u0569\u0083\u0539\u0536hmlich\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, wie die der kaiserlichen Regierung w\u0569\u0083\u0539)hrend des<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords.<\/p>\n

Die Bundestagsfraktionen der SPD und der Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen haben bislang keine Kritik an der Haltung der<\/p>\n

Regierung ge\u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534ert. In der Frage des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern vertrat die rot-gr\u0569\u0083\u0539\u0536ne Regierung<\/p>\n

genau die gleiche Position, wie die heutige Regierungskoalition aus CDU\/CSU und FDP. Somit dr\u0569\u0083\u0539)ngt<\/p>\n

sich die Frage auf, ob der Bundestag mit dem Beschluss vom Juni 2005 lediglich versucht hat, ein<\/p>\n

politisch brisantes Thema zu erledigen, ohne die traditionell engen Beziehungen zur T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei zu belasten.<\/p>\n

Es stellt sich ferner die Frage nach der Glaubw\u0569\u0083\u0539\u0536rdigkeit der Abgeordneten, die heute schweigen,<\/p>\n

w\u0569\u0083\u0539)hrend sie vor f\u0569\u0083\u0539\u0536nf Jahren das Verbrechen an den Armeniern als V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord verurteilt, von der<\/p>\n

besonderen deutschen Verantwortung gesprochen und eine Entschuldigung beim armenischen Volk<\/p>\n

verlangt hatten.<\/p>\n

Wir, die unterzeichnenden Verb\u0569\u0083\u0539)nde, protestieren dagegen, dass die Bundesregierung<\/p>\n

entgegen der \u0569\u0083\u056a\u0093berzeugung der \u0569\u0083\u0539\u0536berw\u0569\u0083\u0539)ltigenden Mehrheit unabh\u0569\u0083\u0539)ngiger Wissenschaftler derAnsicht ist, dass noch gekl\u0569\u0083\u0539)rt werden muss, ob das Verbrechen im Osmanischen Reich einen<\/p>\n

V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord darstellt,<\/p>\n

bestreitet, dass das Verbrechen im Osmanischen Reich ein V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im Sinne der UNV\u0569\u0083\u0539\u0533lkermordkonventionvon 1948 war,<\/p>\n

bislang nichts unternommen hat, damit Parlament, Regierung und Gesellschaft in der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkeisich mit ihrer Rolle gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber den Armenier in der Geschichte und Gegenwart<\/p>\n

auseinandersetzt,<\/p>\n

bestreitet, dass deutsche Unternehmen beim Bau der Bagdad-Bahn armenische Zwangsarbeitereingesetzt haben,<\/p>\n

sich seiner besonderen historischen und politischen Verantwortung entzieht,<\/p>\n

die seitens der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Regierung vertretene Meinung \u0569\u0083\u0539\u0536bernimmt und ihre weltweitverurteilte Leugnungspolitik unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzt.<\/p>\n

Assembly of Armenians of Europe (Sektion Deutschland)<\/p>\n

K\u0569\u0083\u0539\u0533ln, 10.06.2010,<\/p>\n

Kontakt: Dr. Raffi Bedikian\u0569\u0082\u0539\u00a0\u0569\u0082\u0539\u00a0\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

E-Mail: Raffi.bedikian@aaeurop.org<\/a><\/p>\n

\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/span><\/span><\/span>\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

<\/span><\/span>\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

<\/span><\/span><\/div>\n

<\/p>\n

\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/span><\/div>\n

<\/span><\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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