{"id":13629,"date":"2013-06-02T08:04:30","date_gmt":"2013-06-02T08:04:30","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=13629"},"modified":"2013-07-18T03:18:06","modified_gmt":"2013-07-18T03:18:06","slug":"proteste-in-istanbul-tausende-fordern-erdogans-rucktritt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=13629","title":{"rendered":"Proteste in Istanbul: Tausende fordern Erdogans R\u0569\u0083\u0539\u0536cktritt"},"content":{"rendered":"

Solidarit\u0569\u0083\u0539)ts-Kundgebungen in New York<\/h2>\n

\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/h3>\n

In Istanbul ist es am Samstag den zweiten Tag in Folge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Erdogan pochte auf Ende der Proteste, lie\u0569\u0083\u056a\u0534 aber gleichzeitig keinen Zweifel daran klar, dass das umstrittene Bauvorhaben unver\u0569\u0083\u0539)ndert umgesetzt werden soll.
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Die Polizei habe in einigen F\u0569\u0083\u0539)llen extrem reagiert, gestand der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Recep Tayyip Erdogan am Samstag ein. Allerdings machte er auch deutlich, dass der Umbau des Gezi-Parks fortgesetzt wird. Der Taksim-Platz d\u0569\u0083\u0539\u0536rfe “kein Ort sein, an dem Extremisten machen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen, was sie wollen”, erkl\u0569\u0083\u0539)rte Erdogan und forderte die Demonstranten auf, die Proteste “sofort zu beenden”.<\/p>\n

Inzwischen haben sich die Sicherheitskr\u0569\u0083\u0539)fte aus dem Taksim-Viertel zur\u0569\u0083\u0539\u0536ckgezogen – die Demonstranten str\u0569\u0083\u0539\u0533men wieder auf den Platz, berichtet die englische Online-Ausgabe der Zeitung “H\u0569\u0083\u0539\u0536rriyet”<\/a>. Nach Berichten von Augenzeugen war die Polizei praktisch nicht mehr zu sehen. Die Menschen auf dem Platz skandierten weiter Parolen gegen Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Erdogan.<\/p>\n

Der t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Pr\u0569\u0083\u0539)sident Abdullah G\u0569\u0083\u0539\u0536l hatte zuvor Ruhe und Besonnenheit angemahnt. In einem Appell G\u0569\u0083\u0539\u0536ls hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es, die Demonstrationen h\u0569\u0083\u0539)tten ein beunruhigendes Ausma\u0569\u0083\u056a\u0534 erreicht. Ausdr\u0569\u0083\u0539\u0536cklich hielt er die Polizei dazu an, ma\u0569\u0083\u056a\u0534voll zu handeln, berichtet Christian Buttkereit im Deutschlandfunk<\/a>.<\/p>\n

Bauprojekt war Ausl\u0569\u0083\u0539\u0533ser der Proteste<\/h4>\n

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\"Mit<\/a>Mit Tr\u0569\u0083\u0539)nengas gegen die Demonstranten (Bild: picture alliance \/ dpa \/ abaca \/ Bulent Doruk)<\/p>\n<\/div>\n

Die Lage in dem Viertel war am Freitagabend eskaliert<\/a>, nachdem die Polizei ein Protestcamp gewaltsam ger\u0569\u0083\u0539)umt hatte. Ausl\u0569\u0083\u0539\u0533ser der Proteste war urspr\u0569\u0083\u0539\u0536nglich ein Projekt zur Errichtung eines Einkaufszentrums im Gezi-Park neben dem Taksim-Platz. F\u0569\u0083\u0539\u0536r das Bauvorhaben sollen in der beliebten Parkanlage 600 B\u0569\u0083\u0539)ume entwurzelt werden.<\/p>\n

Die anschlie\u0569\u0083\u056a\u0534enden Demonstrationen entwickelten sich dann aber immer mehr zu Kundgebungen gegen die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung. Es kam zu Ausschreitungen mit vielen Verletzten. Die Polizei setzte Tr\u0569\u0083\u0539)nengas und Wasserwerfer ein.<\/p>\n

“Da waren alle beteiligt – Linke, Rechte, sogar Anh\u0569\u0083\u0539)nger von Erdogan”, erkl\u0569\u0083\u0539)rte ein Caf\u0569\u0083\u0539.-Besitzer, der nach den Protesten die Scherben des Schaufensters seines Gesch\u0569\u0083\u0539)fts in der N\u0569\u0083\u0539)he des Taksim-Platzes zusammenfegte. “Die Leute sind w\u0569\u0083\u0539\u0536tend.” Die Zerst\u0569\u0083\u0539\u0533rungen nannte er ein “notwendiges Opfer”. Ein Teil der Demonstranten in Istanbul hielt Bierdosen hoch, um ihre Unzufriedenheit \u0569\u0083\u0539\u0536ber das j\u0569\u0083\u0539\u0536ngst versch\u0569\u0083\u0539)rfte Verbot zum Verkauf von Alkoholika w\u0569\u0083\u0539)hrend der Nacht auszudr\u0569\u0083\u0539\u0536cken. “Sie wollen dieses Land in einen islamistischen Staat verwandeln”, sagte eine Kundgebungsteilnehmerin.<\/p>\n

Ausweitung zur politischen Krise<\/h4>\n

Auch in der Hauptstadt Ankara und der K\u0569\u0083\u0539\u0536stenstadt Izmir demonstrierten Menschen gegen Erdogan und seine islamistische Regierungspartei AKP. Die Demonstranten werfen der Regierung von Ministerpr\u0569\u0083\u0539)sident Erdogan autorit\u0569\u0083\u0539)res Gebaren und die Islamisierung der Gesellschaft vor. Der Protest richtet sich inzwischen auch gegen Pl\u0569\u0083\u0539)ne der Regierung, \u0569\u0083\u0539\u0533ffentliche Liebesbekundungen zu \u0569\u0083\u0539)chten sowie bestimmte Gro\u0569\u0083\u056a\u0534projekte, etwa die neue Br\u0569\u0083\u0539\u0536cke \u0569\u0083\u0539\u0536ber den Bosporus<\/a> und einen dritten internationalen Flughafen f\u0569\u0083\u0539\u0536r Istanbul.<\/p>\n

\"Viele<\/a>Viele Demonstranten trugen Gasmasken (Bild: picture alliance \/ dpa \/ Sedat Suna)<\/p>\n<\/div>\n

Augenzeugen hatten von einem unverh\u0569\u0083\u0539)ltnism\u0569\u0083\u0539)\u0569\u0083\u056a\u0534igen Gewalteinsatz gesprochen. Mehrere Stra\u0569\u0083\u056a\u0534en in den Vierteln Beyoglu und Besiktas waren mit Pflastersteinen und Tr\u0569\u0083\u0539)nengash\u0569\u0083\u0539\u0536lsen \u0569\u0083\u0539\u0536bers\u0569\u0083\u0539)t, andere von improvisierten Barrikaden blockiert. Hunderte Demonstranten suchten in B\u0569\u0083\u0539\u0536ros von Gewerkschaften Zuflucht, \u0569\u0083\u0549\u0080\u009erzte richteten ein Notfallzentrum zur Behandlung der Verletzten ein. Korrespondent Christian Buttkereit sprach im Deutschlandfunk<\/a> von b\u0569\u0083\u0539\u0536rgerkriegs\u0569\u0083\u0539)hnlichen Zust\u0569\u0083\u0539)nden in einigen Stadtteilen.<\/p>\n

Mehr als 100 Verletzte<\/h4>\n

In der Nacht gab die Polizei die Zahl der Festgenommenen mit 63 an. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach von mehr als 100 Verletzten. Nach Angaben von Rettungssanit\u0569\u0083\u0539)tern waren es sogar fast 1000 Verletzte. Einer \u0569\u0083\u056a\u0093bersicht der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen \u0569\u0083\u0549\u0080\u009erztevereinigung zufolge verloren sechs Personen das Augenlicht, weil sie von Tr\u0569\u0083\u0539)nengasgranaten getroffen wurden.<\/p>\n

Amnesty kritisierte die Gewalt gegen die Demonstranten als \u0569\u0083\u0539\u0536berzogen. Auch die US-Regierung zeigte sich “besorgt”. “Der beste Weg, f\u0569\u0083\u0539\u0536r Stabilit\u0569\u0083\u0539)t, Sicherheit und Wohlstand zu sorgen, ist, die Meinungsfreiheit zu respektieren”, sagte Au\u0569\u0083\u056a\u0534enamtssprecherin Jennifer Psaki. Der Pr\u0569\u0083\u0539)sident des Europaparlaments, Martin Schulz, appellierte an die T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei, sich um Deeskalation zu bem\u0569\u0083\u0539\u0536hen. “Die H\u0569\u0083\u0539)rte, mit der die Polizei vorgeht, ist v\u0569\u0083\u0539\u0533llig unangemessen und f\u0569\u0083\u0539\u0536hrt zu einer Ausweitung der Proteste”, erkl\u0569\u0083\u0539)rte das Mitglied des SPD-Pr\u0569\u0083\u0539)sidiums. Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nen-Chefin Claudia Roth forderte das sofortige Ende der “Gewaltexzesse der Istanbuler Polizei gegen die Demonstranten”.<\/p>\n

Letzte \u0569\u0083\u0549\u0080\u009enderung: 02.06.2013 09:46 Uhr<\/p>\n

dradio.de<\/p>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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