{"id":1355,"date":"2010-06-09T19:17:41","date_gmt":"2010-06-09T19:17:41","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=1355"},"modified":"2010-06-09T19:17:41","modified_gmt":"2010-06-09T19:17:41","slug":"die-armenischen-parteien-und-das-jungturkische-komitee-fur-einheit-und-fortschritt-zwischen-misstrauen-und-zusammenarbeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=1355","title":{"rendered":"DIE ARMENISCHEN PARTEIEN UND DAS JUNGT\u0569\u0083\u056a\u0093RKISCHE KOMITEE F\u0569\u0083\u056a\u0093R EINHEIT UND FORTSCHRITT: ZWISCHEN MISSTRAUEN UND ZUSAMMENARBEIT"},"content":{"rendered":"

Ohne eine Kenntnis der Vorgeschichte des Verbrechens, dem 1,5 Millionen Armenier zum Opfer fielen, erscheint das, was sich ab 1915 im Osmanischen Reich ereignete, vielleicht wie eine unvorhersehbare, unabwendbare \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Katastrophe\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Politisch motivierte Verbrechen werden aber von politischen Kr\u0569\u0083\u0539)ften vorbereitet und durchgef\u0569\u0083\u0539\u0536hrt. Weder das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt (Ittihat ve Terakki Cemiyeti) im Osmanischen Reich, noch sp\u0569\u0083\u0539)ter die Nationalsozialisten in Deutschland haben ihre Absichten gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber den ethnischen, religi\u0569\u0083\u0539\u0533sen und politischen Gruppen, die sie als ihre Feinde betrachteten, verborgen gehalten. Bereits bevor sie an die Macht gelangten, haben sie in ihren Publikationen und Erkl\u0569\u0083\u0539)rungen die Grundz\u0569\u0083\u0539\u0536ge ihrer Politik offen zum Ausdruck gebracht.\u0569\u0082\u0539\u00a0 Um zu verstehen, wie es V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord im Osmanischen Reich kommen konnte, muss vor allem die politische Entwicklung nach der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 von 1908 n\u0569\u0083\u0539)her betrachtet werden.<\/p>\n

Auch ist es wichtig, die Politik der verschiedenen armenischen politischen Kr\u0569\u0083\u0539)fte zu untersuchen: W\u0569\u0083\u0539)hrend manche die aufziehende \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Katastrophe\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 erkannten und versuchten dagegen etwas zu unternehmen, unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzten andere diejenigen, die sp\u0569\u0083\u0539)ter f\u0569\u0083\u0539\u0536r die verbrecherische Politik verantwortlich waren. \u0569\u0083\u056a\u0093ber die unterschiedliche Haltung der armenischen Parteien gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber dem Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt, das 1908 an die Macht gelangte, ist wenig bekannt. Waren die armenischen Parteien wirklich separatistisch oder verr\u0569\u0083\u0539)terisch, wie sie von der offiziellen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Geschichtsschreibung dargestellt werden? Und welche Politik verfolgte das jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Komitee gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber den Armeniern und ihren Parteien?<\/p>\n

Die armenischen Parteien und das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt<\/strong><\/p>\n

Nach dem Berliner Kongress im Juli 1878, wo sich die osmanische Regierung verpflichtet hatte \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537unverz\u0569\u0083\u0539\u0536glich die Verbesserungen und Reformen zu verwirklichen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, um die Lebensverh\u0569\u0083\u0539)ltnisse der von den Armeniern bewohnten Provinzen des Reiches zu verbessern, trat kein Wandel ein. Statt der erhofften Verbesserungen und Reformen nahm die Unterdr\u0569\u0083\u0539\u0536ckung der armenischen Bauern noch mehr zu, Willk\u0569\u0083\u0539\u0536r und Gewalt machten ihr Leben unertr\u0569\u0083\u0539)glich. Etwa zehn Jahre warteten die Armenier vergeblich auf die Umsetzung der auf dem Berliner-Kongress versprochenen Reformen. Danach setzte sich bei ihnen immer mehr die \u0569\u0083\u056a\u0093berzeugung durch, dass sie f\u0569\u0083\u0539\u0536r ihre Rechte selber k\u0569\u0083\u0539)mpfen mussten. In der Schweiz gr\u0569\u0083\u0539\u0536ndeten einige Armenier 1887 die Sozialdemokratische Hntschak Partei (SDHP), die erste sozialistisch orientierte armenische Partei.<\/p>\n

\u0569\u0082\u0539\u00a0In Tiflis wurde dann 1890 die Armenische Revolution\u0569\u0083\u0539)re F\u0569\u0083\u0539\u0533deration (Daschnakzutiun) gegr\u0569\u0083\u0539\u0536ndet. Versuche, die beiden Parteien zu vereinigen scheiterten. Die ARF erlebte innerhalb kurzer Zeit einen gro\u0569\u0083\u056a\u0534en Aufschwung und wurde zur bedeutendsten armenischen Partei. Sie hatte einen entscheidenden Einfluss auf die politische Entwicklung unter den Armeniern sowohl im Osmanischen Reich als auch im zaristischen Russland. Im Gegensatz zur SDHP, die f\u0569\u0083\u0539\u0536r ein unabh\u0569\u0083\u0539)ngiges, vereintes Armenien k\u0569\u0083\u0539)mpfte, setzte sich die ARF nur f\u0569\u0083\u0539\u0536r eine \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537umfassende Autonomie\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 unter osmanischer Herrschaft ein. Auf dem 4. Parteikongress im April 1907 wurde ein sozialistisches Parteiprogramm angenommen und die ARF wurde Mitglied der Sozialistischen Internationale.<\/p>\n

In jenen Jahren formierte sich auch unter den T\u0569\u0083\u0539\u0536rken Widerstand gegen die despotische Herrschaft Sultan Abdul Hamids. Die Mitglieder dieser Oppositionsbewegung waren von den politischen und philosophischen Str\u0569\u0083\u0539\u0533mungen in Europa beeinflusst. Mit politischen Reformen wollten sie das vom Zerfall bedrohte Reich retten. Das 1889 von Studenten der medizinischen Fakult\u0569\u0083\u0539)t der Milit\u0569\u0083\u0539)rakademie in Konstantinopel gegr\u0569\u0083\u0539\u0536ndete Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt wurde zur wichtigsten Organisation innerhalb der jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Bewegung. Sie spielte bei der Entwicklung des t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Nationalismus eine herausragende Bedeutung.<\/p>\n

Zwischen den im Exil lebenden jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen und armenischen Oppositionspolitikern gab es immer wieder Verhandlungen \u0569\u0083\u0539\u0536ber ein gemeinsames Vorgehen zum Sturz Abdul Hamids. Im Februar 1902 fand in Paris eine erste Versammlung statt, an der sowohl Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken als auch Vertreter von Organisationen nichtt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer V\u0569\u0083\u0539\u0533lker des Osmanischen Reiches teilnahmen. W\u0569\u0083\u0539)hrend die SDHP der Einladung nicht folgte, nahm die ARF an dem Treffen teil. Auf ihre Initiative wurde im Dezember 1907 in Paris eine zweite Konferenz der verschiedenen Oppositionsgruppen durchgef\u0569\u0083\u0539\u0536hrt. Die SDHP lehnte die Einladung ab und machte ihrerseits der ARF den Gegenvorschlag, eine Konferenz aller armenischen Organisationen durchzuf\u0569\u0083\u0539\u0536hren und eine gemeinsame Front im Kampf gegen Sultan Abdul Hamid zu bilden. Die damals einflussreichste armenische Partei entschied sich aber zugunsten eines B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnisses mit den Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Selbst wenn alle armenischen Parteien sich vereinigen w\u0569\u0083\u0539\u0536rden, k\u0569\u0083\u0539\u0533nnten sie nichts erreichen, weil der Feind, dem sie gegen\u0569\u0083\u0539\u0536berstehen, ist st\u0569\u0083\u0539)rker, als sie sich vorstellen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, mit den Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken zu einer Vereinbarung zu kommen, um das Ziel mit ihrer Hilfe zu erreichen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, hie\u0569\u0083\u056a\u0534 es in der Begr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung der Ablehnung des Vorschlags der SDHP.<!–[if !supportFootnotes]–>[1]<!–[endif]–>\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

Als mit der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Revolution\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 im Juli 1908 die von Abdul Hamid au\u0569\u0083\u056a\u0534er Kraft gesetzte Verfassung von 1876 wiederhergestellt wurde, hofften die christlichen V\u0569\u0083\u0539\u0533lker im Osmanischen Reich, dass ihre Diskriminierung und Unterdr\u0569\u0083\u0539\u0536ckung endlich beendet w\u0569\u0083\u0539\u0536rde. Unter der Herrschaft Abdul Hamids hatten vor allem die Armenier gelitten. Den Massakern in den Jahren 1895\/96 waren Hunderttausende von ihnen zum Opfer gefallen, viele hatten in den folgenden Jahren ihre Heimat verlassen und waren nach Amerika oder Europa ausgewandert. Zehntausende von Armeniern in den l\u0569\u0083\u0539)ndlichen Gebieten im Hochland von Armenien wurden zwangsweise islamisiert. Aufgrund der blutigen Unterdr\u0569\u0083\u0539\u0536ckungspolitik w\u0569\u0083\u0539)hrend der Herrschaft Abdul Hamids ging der armenische Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerungsanteil im Hochland von Armenien zur\u0569\u0083\u0539\u0536ck, w\u0569\u0083\u0539)hrend gleichzeitig der Einfluss der kurdischen Feudalherren und Stammesf\u0569\u0083\u0539\u0536hrer noch st\u0569\u0083\u0539)rker wurde.<\/p>\n

Die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Revolution\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 von 1908 und das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschrit<\/strong><\/p>\n

Obwohl das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt und die ARF auf der Konferenz in Paris ein B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis im Kampf\u0569\u0082\u0539\u00a0 gegen die \u0569\u0082\u0539\u00a0despotische Herrschaft Abdul Hamids eingingen, betrachteten viele Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken die Armenier als Separatisten und damit Feinde der Einheit des Reiches. Dr. Behaeddin. Sakir, ein f\u0569\u0083\u0539\u0536hrendes Mitglied des Komitees, der 1915 eine Schl\u0569\u0083\u0539\u0536sselrolle beim V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord spielte, schrieb kurz nach dem Abkommen an einen Freund, das B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis mit dem \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Todfeind\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 sei taktisch und nur vor\u0569\u0083\u0539\u0536bergehend. Obwohl es also bereits vor 1908 gen\u0569\u0083\u0539\u0536gend Anzeichen einer feindseligen Haltung der Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber den christlichen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkern gab, wurden sie weitgehend ignoriert. Behaeddin Sakir bezeichnete die Ziele des Komitees bereits 1908 mit folgenden Worten: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Das Komitee f\u0569\u0083\u0539\u0536r Einheit und Fortschritt will Zentralisation und Alleinherrschaft der T\u0569\u0083\u0539\u0536rken. Er will einen einheitlichen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Nationalstaat, mit t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Schulen, t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Verwaltung, t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Rechtslage.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Die Publikationen der Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken propagierten offen eine chauvinistische und rassistische Politik. Auf dem Kongress des Komitees in Saloniki 1911 wurden die entscheidenden politischen Weichen f\u0569\u0083\u0539\u0536r die folgenden Jahre gestellt: Das Osmanische Reich mit seiner multiethnischen und religi\u0569\u0083\u0539\u0533sen Zusammensetzung sollte zu einem ethnisch und religi\u0569\u0083\u0539\u0533s homogenen, zentralistischen Staat unter der Herrschaft der T\u0569\u0083\u0539\u0536rken werden.<\/p>\n

Im Gegensatz zur ARF erkannt die SDHP die von einer immer st\u0569\u0083\u0539)rker werdenden t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-nationalistischen Politik ausgehende Gefahr und versuchte, dagegen etwas zu unternehmen.\u0569\u0082\u0539\u00a0 Im Februar 1912 hatte sie sich im Kampf gegen das Komitee mit der liberal-osmanischen Oppositionspartei \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Itilaf ve H\u0569\u0083\u0539\u0536rriyet\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 (Einheit und Freiheit) verb\u0569\u0083\u0539\u0536ndet. Das Komitee betrachte die SDHP, die ihr gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber bereits vor der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Revolutionr\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 eine ablehnende Haltung vertreten hatte, als ihren gef\u0569\u0083\u0539)hrlichsten Gegner unter den armenischen Parteien. Diese Einsch\u0569\u0083\u0539)tzung erwies als richtig: Angesichts der bedrohlichen Entwicklung beschloss die SDHP auf ihrem 7. Parteikongress in Konstanza (Rum\u0569\u0083\u0539)nien) im September 1913 ein Attentat auf die F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung des Komitees. Ein armenischer Agent verriet den Plan und \u0569\u0083\u0539\u0536ber 140 Hntschakisten wurde in Konstantinopel verhaftet. Am 15. Juni 1915 wurden 20 von ihnen auf dem Beyazit-Platz hingerichtet. Die Verhaftung zahlreicher Parteiaktivisten f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte zu einer entscheidenden Schw\u0569\u0083\u0539)chung der Partei.<\/p>\n

Die ARF, die weitaus st\u0569\u0083\u0539)rkere Organisation, hatte nach der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Revolution\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 im Vertrauen auf die Versprechungen ihrer jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnispartner ihre bewaffneten Einheiten im Osmanischen Reich aufgel\u0569\u0083\u0539\u0533st.<!–[if !supportFootnotes]–>[2]<!–[endif]–> Garo Sasuni, ein f\u0569\u0083\u0539\u0536hrender ARF-Politiker schreibt \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Politik nach der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Revolution\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093:\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die Daschnak-Partei gab sich mit den ihnen angebotenen politischen Freiheiten zufrieden und \u0569\u0083\u0539\u0536berlie\u0569\u0083\u056a\u0534 die L\u0569\u0083\u0539\u0533sung der Armenischen Frage dem osmanischen Staat. Im Programm der Daschnak-Partei hie\u0569\u0083\u056a\u0534 es, dass die umfassende Autonomie f\u0569\u0083\u0539\u0536r das osmanische Armenien nur im gemeinsamen B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis mit dem osmanischen Staat verwirklicht werden k\u0569\u0083\u0539\u0533nne. Die Daschnak-Partei ging davon aus, dass die Durchsetzung der staatb\u0569\u0083\u0539\u0536rgerlichen Rechte und die Sicherheit des Lebens und Eigentums f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Armenier eine lebenswichtige Frage sei, die nur durch den Bestand der Verfassung gew\u0569\u0083\u0539)hrleistet werden k\u0569\u0083\u0539\u0533nne.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<!–[if !supportFootnotes]–>[3]<!–[endif]–><\/p>\n

Auch nach den Massakern in Kilikien 1909, wo unter Beteiligung von Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken und Armee-Einheiten unter F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Offiziere 30.000 Armenier neidergemetzelt wurden, hielt die ARF am B\u0569\u0083\u0539\u0536ndnis mit dem Komitee fest und hoffte, dass ihre jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Verb\u0569\u0083\u0539\u0536ndeten ihre Versprechungen doch noch erf\u0569\u0083\u0539\u0536llen w\u0569\u0083\u0539\u0536rden. Erst ab 1911 erkannte sie allm\u0569\u0083\u0539)hlich, dass Jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rken nicht die Absicht hatten, den nichtt\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen V\u0569\u0083\u0539\u0533lkern des Reiches gleiche Rechte zu gew\u0569\u0083\u0539)hren und die unertr\u0569\u0083\u0539)gliche Lage der armenischen Bauern in den \u0569\u0083\u0539\u0533stlichen Provinzen zu verbessern. Ab 1913 setzte die Partei ihre Hoffnungen deshalb wieder verst\u0569\u0083\u0539)rkt auf die europ\u0569\u0083\u0539)ischen Gro\u0569\u0083\u056a\u0534m\u0569\u0083\u0539)chte. Im Februar 1914 stimmte die jungt\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung sehr widerwillig einem Abkommen zu, die Reformen in den \u0569\u0083\u0539\u0533stlichen von den Armeniern vorsahen. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich am Horizont bereits der 1. Weltkrieg ab.<\/p>\n

Als Anfang August 1914 in Erzurum der 8. Partei-Kongress der ARF tagte, hatte der 1. Weltkrieg bereits begonnen. Behaeddin Sakir, der mit einer Delegation in Erzurum erschien, versuchte die ARF F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung dazu zu bewegen, im russischen Teil Armeniens einen Aufstand gegen die Russen zu organisieren. Obwohl die Parteif\u0569\u0083\u0539\u0536hrung zu diesem Zeitpunkt vermutlich nichts \u0569\u0083\u0539\u0536ber das am 2. August abgeschlossene deutsch-t\u0569\u0083\u0539\u0536rkisches Geheimabkommen wissen konnte, d\u0569\u0083\u0539\u0536rfte sie erkannt haben, das die t\u0569\u0083\u0539\u0536rkische Regierung die Absicht hatte, auf deutscher Seite in den Krieg einzutreten. In einer letzten Loyalit\u0569\u0083\u0539)tsbekundung versicherten sie denen, die bereits das Todesurteil \u0569\u0083\u0539\u0536ber das armenische Volk gef\u0569\u0083\u0539)llt hatten, dass die armenischen B\u0569\u0083\u0539\u0536rger des Osmanischen Reiches im Falle eines Kriegeseintritts ihre \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537vaterl\u0569\u0083\u0539)ndische Pflicht\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 erf\u0569\u0083\u0539\u0536llen w\u0569\u0083\u0539\u0536rden.\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

Di armenischen Soldaten, die Anfang 1915 entwaffnet wurden und in Arbeitsbataillonen dienen mussten, wurden \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wenn sie die unmenschlichen Bedingungen \u0569\u0083\u0539\u0536berlebten \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c nach vollendeter Arbeit abschlachten. Nachdem die f\u0569\u0083\u0539\u0536hrenden armenischen Politiker und Intellektuellen am 24. April und den darauf folgenden Tagen und Wochen verhaftet und ermordet wurden, begann die Regierung mit der Umsetzung ihres Vernichtungsplans. Die ber\u0569\u0083\u0539\u0536chtigte Spezialorganisation (Teskilati Mahsusa) spielte dabei eine besondere Rolle. An ihrer Spitze stand Behaeddin Sakir.\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/p>\n

Toros Sarian<\/p>\n

06.06.2010<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Ohne eine Kenntnis der Vorgeschichte des Verbrechens, dem 1,5 Millionen Armenier zum Opfer fielen, erscheint das, was sich ab 1915 im Osmanischen Reich ereignete, vielleicht wie eine unvorhersehbare, unabwendbare \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Katastrophe\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Politisch motivierte Verbrechen werden aber […]<\/a><\/p>\n<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>","protected":false},"author":1,"featured_media":1356,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kadence_starter_templates_imported_post":false,"footnotes":""},"categories":[10],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/1355"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=1355"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/1355\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/1356"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=1355"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=1355"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=1355"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}