{"id":10709,"date":"2012-06-02T12:20:51","date_gmt":"2012-06-02T12:20:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.aaeurop.com\/?p=10709"},"modified":"2012-06-04T18:06:44","modified_gmt":"2012-06-04T18:06:44","slug":"die-lobbypolitik-der-aliyew-regierung-und-die-linkspartei","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.aaeurop.com\/?p=10709","title":{"rendered":"Die Lobbypolitik der Aliyew-Regierung und die Linkspartei"},"content":{"rendered":"
TOROS SARIAN<\/p>\n
\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schande ist ein revolution\u0569\u0083\u0539)res Empfinden\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/strong> (Karl Marx)<\/p>\n Im Vorfeld des in Baku ausgetragenen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Eurovision Song Contest\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 richtete sich das Interesse der Medien auf die Verh\u0569\u0083\u0539)ltnisse in der Republik Aserbaidschan, einem Land, \u0569\u0083\u0539\u0536ber das wenig bekannt war. Die Berichte von Menschenrechtsorganisationen \u0569\u0083\u0539\u0536ber die dort herrschenden undemokratischen Verh\u0569\u0083\u0539)ltnisse, die Unterdr\u0569\u0083\u0539\u0536ckung von Oppositionellen und die Einschr\u0569\u0083\u0539)nkung der Pressefreiheit fanden nie besondere Beachtung. Die Regierung des aserbaidschanischen Pr\u0569\u0083\u0539)sidenten Ilham Aliyew will sich als s\u0569\u0083\u0539)kularer, moderner, westlich orientierter Staat pr\u0569\u0083\u0539)sentieren. In den vergangen Jahren hat sie viel Geld f\u0569\u0083\u0539\u0536r Lobbyaktivit\u0569\u0083\u0539)ten und Imagekampagnen ausgegeben. Nicht ohne Erfolg: Die Regierung in Baku hat in Deutschland inzwischen Freunde in unterschiedlichen politischen Lagern.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0\u0569\u0082\u0539\u00a0<\/strong><\/p>\n Aserbaidschan: Ein Besitztum der Aliyews?<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Aserbaidschan ist einer der postsowjetischen Staaten, die \u0569\u0083\u0539\u0536ber \u0569\u0083\u0549\u0080\u0093l- und Gasvorr\u0569\u0083\u0539)te verf\u0569\u0083\u0539\u0536gen. So wie in Russland, Kasachstan oder Turkmenistan bilden die Einnahmen daraus die materielle Grundlage der neuen Elite. Die politische Macht befindet sich oft in den H\u0569\u0083\u0539)nden derselben Personen, die bereits in der Sowjetzeit eine F\u0569\u0083\u0539\u0536hrungsposition in der KP hatten.<\/p>\n Haydar Aliyew, der Vater des heutigen Pr\u0569\u0083\u0539)sidenten Ilham Aliyew, geh\u0569\u0083\u0539\u0533rte vor dem Zerfall der Sowjetunion der F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung der KPdSU an. Sein Aufstieg begann 1944 beim KGB in der Sowjetrepublik Aserbaidschan. 1964 wurde er stellvertretender Chef des KGB. Drei Jahre sp\u0569\u0083\u0539)ter \u0569\u0083\u0539\u0536bernahm er schlie\u0569\u0083\u056a\u0534lich die Leitung des KGB Sowjetaserbaidschans. Anschlie\u0569\u0083\u056a\u0534end wurde er zum 1. Sekret\u0569\u0083\u0539)r der dortigen KP ernannt. Eine wichtige Bef\u0569\u0083\u0539\u0533rderung, die er Breschnew verdankte. Haydar Aliyews Aufstieg im Partei- und Staatsapparat erreichte seinen H\u0569\u0083\u0539\u0533hepunkt, als er Mitglied des Politb\u0569\u0083\u0539\u0536ros der KPdSU und stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats der Sowjetunion wurde. Mit der Perestroika begann seine Entmachtung. Ihm wurde vorgeworfen, in Sowjetaserbaidschan ein System von Korruption und Vetternwirtschaft errichtet zu haben. Er musste 1987 von seinen Posten im Ministerrat und im Politb\u0569\u0083\u0539\u0536ro zur\u0569\u0083\u0539\u0536cktreten.<\/p>\n Aliyews Ende schien damit besiegelt, aber mit dem Zerfall der Sowjetunion \u0569\u0083\u0539)nderte sich die Lage. Im S\u0569\u0083\u0539\u0536dkaukasus eskalierte die Lage um das Autonome Gebiet Berg-Karabach, dessen \u0569\u0083\u0539\u0536berwiegend armenische Bev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung sein Selbstbestimmungsrecht einforderte. Der aserbaidschanischen Regierung gelang es nicht, den Widerstand in Berg-Karabach niederzuschlagen. W\u0569\u0083\u0539)hrend die ganze Aufmerksamkeit auf den dortigen Konflikt gerichtet war, bereitete Aliyew unbemerkt seine R\u0569\u0083\u0539\u0536ckkehr an die Macht in Baku vor.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Aus der Sowjetrepublik war im Oktober 1991 die Republik Aserbaidschan hervorgegangen. Aliyew hatte unter den ehemaligen Mitarbeitern des KGB und Funktion\u0569\u0083\u0539)ren der KP ihm treu ergebe Gefolgsleute. W\u0569\u0083\u0539)hrend der Konflikt um Berg-Karabach seinen H\u0569\u0083\u0539\u0533hepunkt erreichte, wurde Aliyew 1993 mit 98% der Stimmen zum Pr\u0569\u0083\u0539)sidenten Aserbaidschans gew\u0569\u0083\u0539)hlt. Er konnte die Niederlage im Krieg gegen Berg-Karabach auch nicht abwenden und musste im Mai 1994 einem Waffenstillstandsabkommen zustimmen. Aliyew konnte sich trotzdem weiter an der Macht halten und wurde 1998 wiedergew\u0569\u0083\u0539)hlt. Als er im Dezember 2003 in einer Klinik in Cleveland in den USA starb, stand sein Nachfolger bereits fest: sein Sohn Ilham.<\/p>\n Die von der OSZE als \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537nicht frei und unfair\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 bewertete Pr\u0569\u0083\u0539)sidentschaftswahl im Oktober 2003 gewann der 41-j\u0569\u0083\u0539)hrige Ilahm Aliyew. Auch die Folgewahl entschied er f\u0569\u0083\u0539\u0536r sich. Laut Verfassung war eine dritte Wahl aber nicht mehr m\u0569\u0083\u0539\u0533glich. Parlament und Verfassungsgericht ebneten ihm den Weg f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Fortsetzung seiner Herrschaft, indem sie im Dezember 2008 mit einer Verfassungs\u0569\u0083\u0539)nderung die Begrenzung auf zwei aufeinander folgende Amtsperioden aufhoben. Um sich noch zus\u0569\u0083\u0539)tzliche Legitimation zu verschaffen, lie\u0569\u0083\u056a\u0534 er von seiner Regierungspartei \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Neues Aserbaidschan\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 ein \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Referendum\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 durchf\u0569\u0083\u0539\u0536hren, mit der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie erwartet \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c die Verfassungs\u0569\u0083\u0539)nderungen best\u0569\u0083\u0539)tigt wurden. Somit steht einer erneuten Wahl Aliyews eigentlich nichts mehr im Wege.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Eine Besonderheit des Machgef\u0569\u0083\u0539\u0536ges in Aserbaidschan ist die Rolle der Pr\u0569\u0083\u0539)sidentengattin Mehriban, die von einem t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Wirtschaftsmagazin zur \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Best First Lady\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 gew\u0569\u0083\u0539)hlt wurde. Sie leitet die Haydar-Aliyew-Stiftung, ist \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Goodwill Botschafterin\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 der Unesco, Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees Aserbaidschans und Parlamentsabgeordnete der Regierungspartei \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Neues Aserbaidschan\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Frankreich verlieh ihr den Offiziersrang der Ehrenlegion und die Unesco die Mozart-Goldmedaille. Ihr wurde auch die Leitung des Organisationskomitees f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Austragung des ESC anvertraut. Ihre Verwandten bekamen Posten im Staatsapparat und in der Wirtschaft: Ihr Onkel Hafiz Paschajew ist seit 2006 stellvertretender Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister, ihr Vater Arif Paschajew leitet die Nationale Luftfahrtsakademie. Zum Wirtschaftsimperium der Paschajews geh\u0569\u0083\u0539\u0533ren die “Pasha Holding” mit Versicherungs-, Bau- und Reiseunternehmen sowie die “Pasha Bank”.[1]<\/a> Beim Bau der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Crystal Hall\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, wo die ESC ausgetragen wurde, verdienten die Aliyews kr\u0569\u0083\u0539)ftig mit. Den Auftrag f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Bau erhielt die \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Alpine Bau Deutschland AG\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, ein bei M\u0569\u0083\u0539\u0536nchen ans\u0569\u0083\u0539)ssiges Unternehmen.[2]<\/a><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0In einem Land, das dank seiner \u0569\u0083\u0549\u0080\u0093l- und Gasvorr\u0569\u0083\u0539)te einen rapiden Wirtschaftsboom erlebte, boten sich f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Oligarchen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c\u0569\u0082\u0539\u00a0 vor allem aber f\u0569\u0083\u0539\u0536r die Pr\u0569\u0083\u0539)sidentenfamilie \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c\u0569\u0082\u0539\u00a0 M\u0569\u0083\u0539\u0533glichkeiten der grenzenlosen Bereicherung. Der US-Botschafter in Baku berichtete nach Washington: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Beobachter in Baku notieren oft, das heutige Aserbaidschan werde in einer \u0569\u0083\u0539)hnlichen Weise beherrscht, wie Europa in Zeiten des Feudalismus im Mittelalter\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093.[3]<\/a> In einem Bericht wurde Pr\u0569\u0083\u0539)sident Ilham Aliyew mit Michael und Sonny Carlone aus dem Mafia-Film \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Der Pate\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 verglichen.<\/p>\n <\/p>\n “Eine sehr professionelle Lobbypolitik” \u0569\u0082\u0539\u00a0Die Aliyew-Regierung unterscheidet sich von denen in anderen autorit\u0569\u0083\u0539)ren, undemokratischen postsowjetischen Staaten vielleicht vor allem dadurch, dass sie viel Geld in Lobbyaktivit\u0569\u0083\u0539)ten investiert. Einerseits geht es darum, die Sicht von \u0569\u0083\u0549\u0080\u0093ffentlichkeit und Politik zum Konflikt um Berg-Karabach in ihrem Sinne zu beeinflussen. Andererseits will sie sich gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber dem Westen als ein moderner, europ\u0569\u0083\u0539)ischer, s\u0569\u0083\u0539)kularer Staat pr\u0569\u0083\u0539)sentieren.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Eine Schl\u0569\u0083\u0539\u0536sselfigur in den Lobbyaktivit\u0569\u0083\u0539)ten f\u0569\u0083\u0539\u0536r die aserbaidschanische Regierung ist Hans-Erich Bilges, ein ehemals Mitglied der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Bild” Chefredaktion, der die PR-Agentur \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Consultum Communications\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 leitet. Seine Aufgabe sieht Bilges darin, \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537beim Transformationsprozess Aserbaidschans in Richtung Westen mitzuhelfen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. Ex-Au\u0569\u0083\u056a\u0534enminister Genscher ist Ehrenvorsitzender im Beirat der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Consultum Communications\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, Ex-Wirtschaftminister Michael Glos ist Beiratsmitglied.[4]<\/a><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Anl\u0569\u0083\u0539)sslich des 20. Jahrestags der Unabh\u0569\u0083\u0539)ngigkeit Aserbaidschans fand im Oktober 2011 im Deutschen Historischen Museum in Berlin eine gro\u0569\u0083\u056a\u0534e Feier statt. Unter den \u0569\u0083\u0539\u0536ber 700 G\u0569\u0083\u0539)sten waren auch Hans-Dietrich Genscher, Otto Schily, Michael Glos und die damalige First Lady Bettina Wulff. Der Tagesschau-Sprecher Jens Riwa moderierte die Veranstaltung und verk\u0569\u0083\u0539\u0536ndete, dass die Haydar-Aliyew-Stiftung 50.000 Euro f\u0569\u0083\u0539\u0536r den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses gespendet habe.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Aber offenbar agierten die im Dienste Bakus t\u0569\u0083\u0539)tigen PR-Experten in Deutschland auch etwas \u0569\u0083\u0539\u0536bereifrig: Die pomp\u0569\u0083\u0539\u0533se Veranstaltung in Berlin weckte in deutschen Medien misstrauische Aufmerksamkeit. Selbst in den Springer-Medien, die sich sonst nicht durch kritische Berichterstattung \u0569\u0083\u0539\u0536ber autorit\u0569\u0083\u0539)re Regierungen hervortun, wurde darauf verwiesen, dass \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Aserbaidschan f\u0569\u0083\u0539\u0536r Menschenrechtsverletzungen ber\u0569\u0083\u0539\u0536chtigt\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 sei. Aber gerade diese Tatsache d\u0569\u0083\u0539\u0536rfte eines der Gr\u0569\u0083\u0539\u0536nde sein, warum im Ausland solche teueren Feiern organisiert wurden. \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Eine sehr gezielte und sehr professionelle Lobbypolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 nannte Markus L\u0569\u0083\u0539\u0533ning, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, die Aktivit\u0569\u0083\u0539)ten der Aliyew-Regierung.[5]<\/a> In der FDP, der oft vorgeworfen wird, sie sei eine Lobbyistenpartei, gab es Emp\u0569\u0083\u0539\u0533rung: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Es grenzt an Dreistigkeit, wie Aserbaidschan hier agiert. Eine derartige Lobbyarbeit geht weit \u0569\u0083\u0539\u0536ber das Vertretbare hinaus”, befand die Bundestagsabgeordnete Marina Schuster.[6]<\/a><\/p>\n <\/p>\n Linksabgeordneter fliegt im Business-Class zum feiern nach Baku<\/strong><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Auf die Frage, ob er an der Feier im Deutschen Museum teilgenommen h\u0569\u0083\u0539)tte, antwortete Markus L\u0569\u0083\u0539\u0533ning, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, “Ich w\u0569\u0083\u0539)re nicht hingegangen”. Sein Fraktionskollege Michael Glos nahm aber nicht nur an der Feier in Berlin teil: Im September 2011 flog er gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Karl-Georg Wellmann und dem Abgeordneten der Linkspartei, Stefan Liebich, in der komfortablen Business-Class nach Baku, um auch dort die Unabh\u0569\u0083\u0539)ngigkeit Aserbaidschans zu feiern. Der Flug, die Unterbringung in einem Luxus-Hotel und das Gala-Diner gingen auf Rechnung der aserbaidschanischen Regierung. F\u0569\u0083\u0539\u0536r den Ex-Wirtschaftminister und seinen Fraktionskollegen Wellmann war die Einladung nach Baku vermutlich nichts Au\u0569\u0083\u056a\u0534ergew\u0569\u0083\u0539\u0533hnliches. Ein ganz neues Erlebnis war es vermutlich f\u0569\u0083\u0539\u0536r Stefan Liebich, den 30-j\u0569\u0083\u0539)hrigen linken Bundestagsabgeordneten aus Wismar. Die Strategen der Lobbypolitik Aserbaidschans agieren sehr pragmatisch und frei von \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537ideologischen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Vorbehalten. Mit Glos und Liebich wurden Bundestagsabgeordnete aus zwei unterschiedlichen politischen Lagern zur Unabh\u0569\u0083\u0539)ngigkeitsfeier nach Baku geflogen. Es sollte sich schon sehr bald zeigen, dass Liebich die Erwartungen der Aliyew-Regierung erf\u0569\u0083\u0539\u0536llte.<\/p>\n <\/p>\n Nach der Feier ein Antrag<\/strong><\/p>\n Die Feierlichkeiten in Baku \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c vielleicht auch die Rede des Pr\u0569\u0083\u0539)sidenten \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c m\u0569\u0083\u0539\u0536ssen Stefan Liebich tief beeindruckt haben. Aber er hat seinen Genossinnen und Genossen in Berlin vermutlich nicht vom Luxus-Hotel und vom Gala-Diner mit Pr\u0569\u0083\u0539)sident Ilham Aliyew berichtet. Im November 2011 brachte die Linksfraktion im Bundestag den Antrag \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Menschenrechte und Demokratie in den Staaten des S\u0569\u0083\u0539\u0536dkaukasus f\u0569\u0083\u0539\u0533rdern\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 ein.<\/a> Darin wurden die Defizite im Bereich der Demokratie und Menschenrechte in den dortigen Staaten kritisiert. W\u0569\u0083\u0539)hrend aber in dem Antrag ausf\u0569\u0083\u0539\u0536hrlich und anhand von zahlreichen konkreten Beispielen die Lage in Georgien und Armenien beschrieben wurde, ist der Teil \u0569\u0083\u0539\u0536ber die Einschr\u0569\u0083\u0539)nkung der Menschenrechte in Aserbaidschan auff\u0569\u0083\u0539)llig knapp gehalten. Obwohl sechs Jahre vergingen, bis dort die Beh\u0569\u0083\u0539\u0533rden Anfang 2012 wieder eine Demonstrationen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c zumindes am Stadtrand von Baku \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c erlaubten und obwohl bei der letzten Parlamentswahl kein oppositioneller Kandidat gew\u0569\u0083\u0539)hlt wurde, fiel der Linksfraktion zur Lage bei den b\u0569\u0083\u0539\u0536rgerlichen und politischen Menschenrechten nicht viel ein: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Demonstrationen in der Innenstadt von Baku werden von den Stadtbeh\u0569\u0083\u0539\u0533rden weiterhin nicht genehmigt. Die Gr\u0569\u0083\u0539\u0536ndung oppositioneller und unabh\u0569\u0083\u0539)ngiger Medien ist deutlich eingeschr\u0569\u0083\u0539)nkt. Gegen einige regierungskritische Journalisten und Blogger wurden mehrj\u0569\u0083\u0539)hrige Haftstrafen verh\u0569\u0083\u0539)ngt\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093. <\/em>Nicht die Menschenrechtsverletzungen, die Einschr\u0569\u0083\u0539)nkung der Pressefreiheit und die gewaltsame Unterdr\u0569\u0083\u0539\u0536ckung der Opposition, sondern die Korruption war nach Ansicht der Linksfraktion das <\/em>\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537innenpolitische Hauptproblem Aserbaidschans.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 <\/em>Auff\u0569\u0083\u0539)llig ist, dass gleich nach diesen wenigen S\u0569\u0083\u0539)tzen mit milder Kritik gleich deutlicher Lob ge\u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534ert wird: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Hervorzuheben sind demgegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber die Freiheit der Religionsaus\u0569\u0083\u0539\u0536bung sowie die hohe gesellschaftliche Toleranz gegen\u0569\u0083\u0539\u0536ber Minderheiten in dem mehrheitlich muslimisch gepr\u0569\u0083\u0539)gten Land. Die Glaubensangeh\u0569\u0083\u0539\u0533rigen der drei monotheistischen Weltreligionen leben hier friedlich zusammen.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n Im Human Rights Watch Jahresbericht 2012 hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es hingegen: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die Regierung versch\u0569\u0083\u0539)rfte die Einschr\u0569\u0083\u0539)nkungen und Auflagen f\u0569\u0083\u0539\u0536r Religionsgemeinschaften. Sie erh\u0569\u0083\u0539\u0533hte die Bu\u0569\u0083\u056a\u0534gelder f\u0569\u0083\u0539\u0536r unerlaubte religi\u0569\u0083\u0539\u0533se Aktivit\u0569\u0083\u0539)ten drastisch und verpflichtete alle religi\u0569\u0083\u0539\u0533sen Gruppen, Versammlungen im Voraus beh\u0569\u0083\u0539\u0533rdlich genehmigen zu lassen. Im Juni l\u0569\u0083\u0539\u0533ste die Polizei ein privates Treffen von 40 Zeugen-Jehovas-Mitgliedern in Ganja auf. Einige Teilnehmer wurden bis zu zehn Stunden lang festgehalten und befragt. Gegen drei von ihnen wurden Bu\u0569\u0083\u056a\u0534gelder wegen Verst\u0569\u0083\u0539\u0533\u0569\u0083\u056a\u0534en gegen die Bestimmungen f\u0569\u0083\u0539\u0536r religi\u0569\u0083\u0539\u0533se Zusammenk\u0569\u0083\u0539\u0536nfte verh\u0569\u0083\u0539)ngt. Am selben Tag f\u0569\u0083\u0539\u0536hrte die Polizei in der Baptistengemeinde von Sumgait eine Razzia durch und warnte ihren Vorsteher davor, Gottesdienste ohne staatliche Genehmigung abzuhalten. Die Zeugen-Jehovas-Gemeinde in Ganja hat seit Juni 2010 bereits zweimal erfolglos versucht, sich offiziell registrieren zu lassen. Im Dezember 2010 verbot die Regierung das Tragen von Kopft\u0569\u0083\u0539\u0536chern in Schulen und Universit\u0569\u0083\u0539)ten. Daraufhin brachen Tausende Frauen und M\u0569\u0083\u0539)dchen ihre Ausbildung ab. Im Oktober verurteilte ein Gericht f\u0569\u0083\u0539\u0536nf Personen wegen der Planung unangemeldeter Proteste und wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bei einer Demonstration im Mai zu Freiheitsstrafen von bis zu zweieinhalb Jahren.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093[7]<\/a><\/p>\n <\/p>\n Sozialprogramme und Umverteilungspolitik: Aserbaidschan auf dem Weg zum Sozialismus?<\/strong><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0W\u0569\u0083\u0539)hrend die Linksabgeordneten im Gegensatz zu internationalen Menschenrechtsorganisationen an den Zust\u0569\u0083\u0539)nden in Aserbaidschan nur wenig zu kritisieren hatten, lobten sie ausf\u0569\u0083\u0539\u0536hrlich die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Aliyew-Regierung<\/a>. Mit \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537umfangreichen Sozialprogrammen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 und einer \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537staatlichen Umverteilungspolitik\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 habe sie den \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Souver\u0569\u0083\u0539)nit\u0569\u0083\u0539)tsanspruch \u0569\u0083\u0539\u0536ber die wirtschaftliche Entwicklung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 des Landes verteidigen k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen. Bei dem vielen Lobest\u0569\u0083\u0539\u0533nen dr\u0569\u0083\u0539)ngt sich der Verdacht auf, dass ein f\u0569\u0083\u0539\u0536r Propagandafragen zust\u0569\u0083\u0539)ndiger Beamter im aserbaidschanischen Au\u0569\u0083\u056a\u0534enministeriums bei der Formulierung mancher Passagen des Antrags der Linksfraktion geholfen haben k\u0569\u0083\u0539\u0533nnte: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Dynamik und staatlichen Umverteilungspolitik hat sich die positive Entwicklung bei den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten beschleunigt. Mit den hohen Einnahmen aus dem Erd\u0569\u0083\u0539\u0533l- und Erdgasexport, massiven \u0569\u0083\u0539\u0533ffentlichen Infrastrukturinvestitionen und dem staatlichen Programm zur Entwicklung der Regionen wurden bei einer Gesamtzahl von ca. 4,6 Millionen Erwerbsf\u0569\u0083\u0539)higen (die Gesamtbev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerungszahl betr\u0569\u0083\u0539)gt ca. 9 Millionen) seit 2004 rund 900 000 neue Vollzeitarbeitspl\u0569\u0083\u0539)tze geschaffen. Der Anteil der Armutsbev\u0569\u0083\u0539\u0533lkerung konnte seit 2001 von 49 Prozent auf 9 Prozent gesenkt werden.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/p>\n Ein ganz anderes Bild der sozialen und wirtschaftlichen Lage zeichnet Klaus-Helge Donath in der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537taz\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Der Lebensstandard der breiten Masse stieg kaum. Auch die Arbeitslosigkeit wurde nicht bek\u0569\u0083\u0539)mpft. Offiziell liegt sie bei 20 Prozent. Tats\u0569\u0083\u0539)chlich d\u0569\u0083\u0539\u0536rfte sie weit h\u0569\u0083\u0539\u0533her ausfallen, wenn auch jene Arbeitsemigranten mit einbezogen w\u0569\u0083\u0539\u0536rden, die in Russland arbeiten. Aserbaidschan ist ein typischer Petro-Staat, dessen Elite aus Rentiers besteht, die alle \u0569\u0083\u0539\u0536brigen lukrativen Wirtschaftsbereiche unter sich aufteilt. Diese korrupte Elite ist weder an einer Diversifizierung der Wirtschaft interessiert, noch wird sie eine Demokratisierung des politischen Systems zulassen. Denn mit der Preisgabe der Macht w\u0569\u0083\u0539\u0536rde sie auch den Zugriff auf den Energiesektor verlieren.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093[8]<\/a><\/p>\n Dass nicht jedes Fraktionsmitglied sich die M\u0569\u0083\u0539\u0536he macht, die von Genossinnen und Genossen initiierten Antr\u0569\u0083\u0539)ge durchzulesen, ist verst\u0569\u0083\u0539)ndlich. Es wird darauf vertraut, dass die zust\u0569\u0083\u0539)ndigen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Experten\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 in der Fraktion sich mit dem Thema des Antrags befasst haben: Jan van Aken, Wolfgang Gehrke und Sevim Dagdelen, die wie Stefan Liebich dem Ausw\u0569\u0083\u0539)rtigen Ausschuss angeh\u0569\u0083\u0539\u0533ren, oder Katrin Werner und Annette Groth, im Ausschuss f\u0569\u0083\u0539\u0536r Menschenrechte und humanit\u0569\u0083\u0539)re Hilfe. Sie h\u0569\u0083\u0539)tten sich anhand der Berichten von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Reporter ohne Grenzen[9]<\/a> usw. informieren k\u0569\u0083\u0539\u0533nnen, wie es mit den Menschenrechte in Aserbaidschan tats\u0569\u0083\u0539)chlich aussieht: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Das Recht auf freie Meinungs\u0569\u0083\u0539)u\u0569\u0083\u056a\u0534erung wurde 2009 noch weiter eingeschr\u0569\u0083\u0539)nkt. Die Gesetze zum Verbot von Folter und anderen Misshandlungen und ihre Anwendung entsprachen nicht den internationalen Standards; so wurden z. B. Foltervorw\u0569\u0083\u0539\u0536rfe nicht untersucht\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, hei\u0569\u0083\u056a\u0534t es in einem Bericht von Amnesty International.[10]<\/strong><\/a> <\/em>Und <\/em>Human Rights Watch <\/em>kommt zu dem Ergebnis, dass die Menschenrechtslage in Aserbaidschan sich 2011 sogar verschlechtert habe: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Die Regierung schlug jegliche Art von Protest nieder und lie\u0569\u0083\u056a\u0534 Dutzende Jugendliche nach unfairen Gerichtsverfahren inhaftieren\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093.[11]<\/a><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0In dem Bericht wurden auch die Folgen der im Antrag der Linksfraktion als \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537massive \u0569\u0083\u0539\u0533ffentliche Infrastrukturinvestitionen\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 gelobten Ma\u0569\u0083\u056a\u0534nahmen beschrieben: \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Seit 2009 hat die Stadtverwaltung von Baku im Rahmen der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Stadtversch\u0569\u0083\u0539\u0533nerung\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Hunderte Bewohner teilweise gewaltsam zur Aufgabe ihrer Wohnungen gezwungen und ihre H\u0569\u0083\u0539)user abrei\u0569\u0083\u056a\u0534en lassen. Wohnungseigent\u0569\u0083\u0539\u0536mer wurden h\u0569\u0083\u0539)ufig weit unter Marktwert entsch\u0569\u0083\u0539)digt und verf\u0569\u0083\u0539\u0536gten nur \u0569\u0083\u0539\u0536ber begrenzte M\u0569\u0083\u0539\u0533glichkeiten, um sich auf dem Rechtsweg gegen die Bescheide zur Wehr zu setzen. Zwangsenteignungen wurden auch zur Schikanierung von Menschenrechtlern eingesetzt.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093[12]<\/a><\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Die “Stadtversch\u0569\u0083\u0539\u0533nerung” bot der Aliyew-Regierung einen Vorwand, um im Januar 2009 das politisch bedeutenste Denkmal der Stadt zu beseitigen: Das Denkmal f\u0569\u0083\u0539\u0536r die 26 Kommissare. Im Sommer 1918 war in Baku eine kurzlebige Kommune errichtet worden. Nach dem Sturz der revolution\u0569\u0083\u0539)ren Regierung unter der F\u0569\u0083\u0539\u0536hrung des armenischen Kommunisten Stephan Schaumjan, wurden die 26 Kommissare hingerichtet. Mit der Beseitigung des Denkmals sollte die Erinnerung an die Armenier und Georgier, die in der Kommune von Baku<\/a> eine herausragende Rolle gespielt hatten, ausgesl\u0569\u0083\u0539\u0533scht werden.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Lobbystratege Hakki Keskin \u0569\u0082\u0539\u00a0Die Linkspartei kritisiert immer lautstark die Doppelstandards und Heuchelei der anderen Parteien, wenn es um Menschenrechtsfragen geht. Warum aber betreibt sie Sch\u0569\u0083\u0539\u0533nf\u0569\u0083\u0539)rberei im Fall des autorit\u0569\u0083\u0539)ren Staates unter der Herrschaft Aliyews, den Nato und EU als einen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537strategischen Partner\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 betrachten? Um die Haltung der heutigen Linksfraktion zu verstehen, ist ein R\u0569\u0083\u0539\u0536ckblick auf das Jahr 2005 notwendig: Wenige Monate vor der Bundestagswahl 2005 verlie\u0569\u0083\u056a\u0534 Prof. Hakki Keskin<\/a>, der in Hamburg lebende Vorsitzende der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537T\u0569\u0083\u0539\u0536rkischen Gemeinde Deutschlands e.V.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093, nach \u0569\u0083\u0539\u0536ber 30 Jahren Parteimitgliedschaft die SPD. Dem Ex-B\u0569\u0083\u0539\u0536rgerschaftsabgeordneten in Hamburg hatte Lothar Bisky<\/a>, der damalige Vorsitzende der PDS\/DieLinke, ein Abgeordnetenmandat im Bundestag in Aussicht gestellt.<\/p>\n Innerhalb der Partei gab es Bedenken gegen eine Nominierung Keskins, der als t\u0569\u0083\u0539\u0536rkischer Nationalist und Leugner des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermords an den Armeniern bekannt war. Mehr noch: Keskins politische Aktivit\u0569\u0083\u0539)ten waren ab 1990 eng verkn\u0569\u0083\u0539\u0536pft mit der Lobbypolitik Ankaras. Das durch den Milit\u0569\u0083\u0539)rputsch vom 12. September 1980 besch\u0569\u0083\u0539)digte Image der T\u0569\u0083\u0539\u0536rkei musste verbessert, die Anerkennung des V\u0569\u0083\u0539\u0533lkermord an den Armeniern verhindert, die v\u0569\u0083\u0539\u0533lkerrechtliche Anerkennung des besetzten Nordzypern durchgesetzt und Aserbaidschan im Kampf gegen die Armenier unterst\u0569\u0083\u0539\u0536tzt werden. Kaum ein t\u0569\u0083\u0539\u0536rkeist\u0569\u0083\u0539)mmiger Politiker in Deutschland war f\u0569\u0083\u0539\u0536r diese Aufgaben geeigneter als der damalige SPD-Politiker und Hochschulprofessor Hakki Keskin.<\/p>\n Aber Bisky setzte sich \u0569\u0083\u0539\u0536ber alle Bedenken hinweg: Es ging darum, m\u0569\u0083\u0539\u0533glichst viele \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537prominente\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 SPD Politiker in die PDS\/DieLinke zu transferieren und die Stimmen t\u0569\u0083\u0539\u0536rkeist\u0569\u0083\u0539)mmiger W\u0569\u0083\u0539)hler zu gewinnen. Als Bundestagsabgeordneter der Linksfraktion \u0569\u0083\u0539\u0536bernahm Keskin\u0569\u0082\u0539\u00a0 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c wie konnte es anders sein \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c die Zust\u0569\u0083\u0539)ndigkeit f\u0569\u0083\u0539\u0536r den S\u0569\u0083\u0539\u0536dkaukasus. Der “S\u0569\u0083\u0539\u0536dkaukaus-Experte” der Linksfraktion \u0569\u0083\u0539\u0536bernahm nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag einen Posten, f\u0569\u0083\u0539\u0536r den er pr\u0569\u0083\u0539)destiniert war: Er wurde Vorsitzender der \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537T\u0569\u0083\u0539\u0536rkisch-Aserbaidschanische Vereinigung in Deutschland e.V.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093<\/a>. Heiko Langner, sein wissenschaftlicher Mitarbeiter, erhielt einen Job im B\u0569\u0083\u0539\u0536ro der Abgeordneten Katrin Werner. Im Oktober 2010 reiste Langner nach Aserbaidschan. Am 21.10.2010 \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c also wenige Tage nach dem Unabh\u0569\u0083\u0539)ngigkeitstag Aserbaidschans \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u0549\u0080\u009c ver\u0569\u0083\u0539\u0533ffentlichte \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Neues Deutschland\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 einen Artikel des wissenschaftlichen Mitarbeiters der f\u0569\u0083\u0539\u0536r Menschenrechtsfragen zust\u0569\u0083\u0539)ndigen Linksabgeordneten. \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Selbstbewusster Kaukasustiger\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 lautete der Titel des Artikels.[13]<\/a> \u0569\u0083\u056a\u0093ber die Menschenrechtsverletzungen im \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Tigerstaat\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Aserbaidschan<\/a> stand darin nichts zu lesen. Langner hatte sich somit als Aserbaidschan-Experte bew\u0569\u0083\u0539)hrt und durfte im Februar 2011 als Referent auf einer Tagung des \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Deutsch-Aserbaidschanische Forum e.V.\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 auftreten.<\/p>\n \u0569\u0082\u0539\u00a0Die Position der Linksfraktion zu Aserbaidschan zeigt, wie \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537nachhaltig\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 Keskins Einfluss bis heute geblieben ist. Aber offenbar machen sich die Abgeordneten dar\u0569\u0083\u0539\u0536ber keine Gedanken. Dass sie so ihre eigene Glaubw\u0569\u0083\u0539\u0536rdigkeit in Menschenrechtsfragen verspielen, scheint sie auch nicht zu interessieren.<\/p>\n [1] http:\/\/www.guardian.co.uk\/world\/us-embassy-cables-documents\/245758<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [2] http:\/\/www.rferl.org\/content\/azerbaijan_first_family_build_eurovision_arena\/24575761.html<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [3] http:\/\/www.guardian.co.uk\/world\/us-embassy-cables-documents\/245758<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [4] Der Spiegel, 1\/2012<\/p>\n<\/div>\n http:\/\/www.welt.de\/politik\/article13636352\/Postkartenidyll-mit-Menschenrechtsverletzern.html<\/p>\n<\/div>\n [6] Der Spiegel, 1\/2012<\/p>\n<\/div>\n [7] http:\/\/www.hrw.org\/de\/world-report-%5Bscheduler-publish-yyyy%5D\/world-report-2012-aserbaidschan<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [8] http:\/\/www.taz.de\/Politische-Lage-in-Aserbaidschan\/!93615\/<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [9] http:\/\/www.reporter-ohne-grenzen.de\/fileadmin\/rte\/pics\/Pressemitteilungen\/120524_ROG-Bericht_Aserbaidschan.pdf<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [10] Amnesty International Bericht 2010<\/p>\n<\/div>\n [11] http:\/\/www.hrw.org\/de\/world-report-%5Bscheduler-publish-yyyy%5D\/world-report-2012-aserbaidschan<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [12] http:\/\/www.hrw.org\/de\/world-report-%5Bscheduler-publish-yyyy%5D\/world-report-2012-aserbaidschan<\/p>\n <\/p>\n<\/div>\n [13] http:\/\/www.neues-deutschland.de\/artikel\/182344.selbstbewusster-kaukasustiger.html<\/p>\n armenieninfo.net<\/p>\n photo\u0569\u0082\u0539\u00a0 by dn.se<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" TOROS SARIAN \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Schande ist ein revolution\u0569\u0083\u0539)res Empfinden\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 (Karl Marx) Im Vorfeld des in Baku ausgetragenen \u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0537Eurovision Song Contest\u0569\u00a7\u0549\u0082-\u056a\u0093 richtete sich das Interesse der Medien auf die Verh\u0569\u0083\u0539)ltnisse in der Republik Aserbaidschan, einem Land, \u0569\u0083\u0539\u0536ber das […]<\/a><\/p>\n<\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div><\/div>","protected":false},"author":1,"featured_media":10711,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kadence_starter_templates_imported_post":false,"footnotes":""},"categories":[5],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/10709"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=10709"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/10709\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":10712,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/10709\/revisions\/10712"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/10711"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=10709"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=10709"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.aaeurop.com\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=10709"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
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