Nach zwei Wochen Nervenkrieg ist die Geiselnahme in der armenischen Hauptstadt Eriwan beendet: Die bewaffneten Oppositionellen haben die Waffen gestreckt und die besetzte Polizeistation verlassen.

Bewaffnete Regierungsgegner, die seit zwei Wochen eine Polizeikaserne in der armenischen Hauptstadt Eriwan besetzt hielten, haben sich ergeben. Der Geheimdienst der SթƒԹԶdkaukasusrepublik nahm die Oppositionellen am Sonntagabend fest. In den Stunden zuvor waren um das abgeriegelte GebթƒԹ)ude SchթƒԹԶsse und Explosionen zu hթƒԹԳren gewesen.

Etwa 20 bewaffnete AnhթƒԹ)nger des inhaftierten OppositionsfթƒԹԶhrers Dschirair Sefiljan hatten das PolizeigebթƒԹ)ude am 17. Juli gestթƒԹԶrmt und Geiseln genommen, um Sefiljans Freilassung und den RթƒԹԶcktritt von PrթƒԹ)sident Sersch Sarkissjan zu erzwingen. Die Regierungsgegner erschossen wթƒԹ)hrend der Besetzung zwei Polizisten. Sie verletzten mehrere Menschen und hielten zeitweise Geiseln fest.

Die EU hatte die Situation als “sehr beunruhigend” bezeichnet. Die Lage in der Region ist wegen des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan und des gescheiterten Putschversuchs in der benachbarten TթƒԹԶrkei ohnehin gespannt.

Sprecher der Oppositionellen kթƒԹԶndigten an, der Kampf gegen die FթƒԹԶhrung von PrթƒԹ)sident Sersch Sargsjan werde dennoch fortgefթƒԹԶhrt. Die Geiselnehmer hatten viel UnterstթƒԹԶtzung aus der BevթƒԹԳlkerung erfahren. Auch am Sonntagabend wurde in Eriwan gegen die Regierung demonstriert.

OppositionsfթƒԹԶhrer Sefiljan sitzt seit Juni wegen Waffenbesitzes in Haft. Ihm und sechs seiner AnhթƒԹ)nger, die ebenfalls festgenommen wurden, wird vorgeworfen, die Besetzung mehrerer RegierungsgebթƒԹ)ude und Telekommunikationseinrichtungen geplant zu haben. Sefiljan war bereits 2006 einmal festgenommen worden, nachdem er zum gewaltsamen Umsturz aufgerufen hatte.

Die frթƒԹԶhere Sowjetrepublik Armenien hat drei Millionen Einwohner. Das Land verfolgt eine “Schaukelpolitik” zwischen Ost und West. Einerseits ist die frթƒԹԶhere Sowjetrepublik Mitglied des EU-Partnerschaftsprogramms. Andererseits trat Armenien 2015 der von Russland dominierten Zollunion bei.

spiegel.de

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